[60] 2.

Doch eh' ich, um den Kranz mir zu erstreben,
Um heimzukehren mit dem gold'nen Vließe,
Von meinem Selbst herunter dingen ließe,
Und Lüge brächte in mein innres Leben.
Eh' ich die Stimme, die mir Gott gegeben,
Zu fremden Weisen sich bequemen hieße,
Kehrt' ich den Rücken jenem Paradiese
Und sähe stolz den Beifall mir entschweben.
Eh' wollt' ich einsam in der Wüste singen,
Eh' ließ ich träumend meines Liedes Laute,
Von allen Menschen ungehört verklingen!
[61]
Das einz'ge Ziel, nach dem mein Auge schaute,
Es wäre: unentweiht zurückzubringen
Das heil'ge Pfand, das Gott mir anvertraute! –
[62]

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. 2. [Doch eh' ich, um den Kranz mir zu erstreben]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6A06-D