[238] Campagna

Ja! Die Ebne ruht in satten Düften,
hingeschmiegt in sanfter Hügellinie –
drüben, hoch in noch durchsonnten Lüften,
still und einsam-schattend steht die Pinie.
Alte Gräber dunkeln, morsche Steine –
fern und unsichtbar berührt dich Rom –
doch empor aus goldnem Abendscheine
steigt die Kuppel von Sanct Peters Dom.
Und du ahnest, wie sich Flügel heben,
gleich den abendfarbnen Wolkenstreifen,
denn die Seele will zur Höhe schweben
und der Wille durch die Fernen schweifen.
Wage nur zu lieben, was genossen,
zu behaupten, was dich je entzündet –
alle Wonnen sind in dir beschlossen,
jede Grösse ist in dir begründet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. Campagna. Campagna. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3840-1