V

Vandalismus, der [1*]blinde Zerstörungswut [D]
‘Doch immerhin habe man die Grabplatten […] vor Vandalismus [24.29] weitgehend geschützt.’
Vanilleeis, das [1*]aus Milch, Zucker, Säften, einem aus den schotenähnlichen Früchten einer tropischen Orchideenpflanze gewonnenen, aromatisch duftenden Gewürz als Geschmacksstoff u. a. bestehende, künstlich gefrorene, cremig schmelzende Masse, die zur Erfrischung verzehrt wird [° D Vanille 1,2; D Speiseeis]
‘Durfte danach nur Vanilleeis [68.6] essen.’
Variante, die [1*] bildungsspr.leicht veränderte Art, Form von etw.; Abwandlung, Abart, Spielart [D1]
‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante [198.31] bereicherte […]’
Vase, die [3*](aus Glas, Porzellan o.Ä.) oft kunstvoll gearbeitetes offenes Gefäß, in das bes. Schnittblumen gestellt werden; Blumenvase [D1]
‘Frau Piątkowska wird inzwischen den Strauß Astern am Grab ihrer Eltern in eine Vase [23.10] gestellt haben.’‘Angesichts zweier Windlichter beiderseits der Vase [29.23] mit den rostroten Astern […]’‘Wie gut, daß Alexandra vorsorglich Tannenzweige mit Kerzen drauf in eine Vase [182.22] gestellt hatte.’
Vater, der [12*] Gen. -sMann, der ein od. mehrere Kinder gezeugt hat [D1a]
‘Der Vater [23.13] starb '58, die Mutter '64. ’‘Der Vater [36.26] sei Postbeamter gewesen, schon während der Freistaatszeit.’‘Die Mutter nicht, aber der Vater [39.23] hat Deutsch gesprochen. ’‘[…] wie es sein Vater [77.9] schon vergeblich getan hatte […]’‘[…] wo sein Vater [102.30] bald nach der Flucht als Postbeamter untergekommen war. ’‘»In deutscher Heimaterde ruht unser lieber Vater [151.2] und Großvater Adolf Zöllkau.« ’‘Eine Familiengruppe reiste empört mit der Asche des Vaters [154.6] und Großvaters wieder ab.’‘Und er, Chatterjee, schlage ganz nach der Mutter, während der Vater [165.10] ein Liebhaber der Poesie und besessen von Herrschaftsträumen gewesen sei […]’‘[…] als wolle der Sommersitz des Vaters [179.4] nachträglich die Philosophie des Sohnes bestätigen.’‘[…] nicht daß Alexanders Töchter Sophia, Dorothea und Margaretha der Frau an der Seite ihres Vaters [183.1] schnippisch, abschätzig, schroff begegnet wären;’‘An Weihnachtsgeschenken für den Vater [183.9], die Mutter habe es nicht gefehlt.’‘[…] daß ich damals noch meinte, nach meines Vaters [259.11] Entschluß aus dem Jahr '39, eingedeutscht heißen zu müssen […]’
Vaterland, das [1*] geh., oft emotionalLand (1a);, aus dem man stammt, zu dessen Volk, Nation man gehört, dem man sich zugehörig fühlt; Land als Heimat eines Volkes [D]
‘Was wir Heimat nennen, ist uns erlebbarer als die bloßen Begriffe Vaterland [38.5] oder Nation […]’
Vatikan, der [1*]Residenz des Papstes in Rom [D1]
‘Schon damals haben wir alle längeren Wege mit der Rikscha gemacht, über den Tiber zum Vatikan [297.19].’
Vedute, die [1*] Pl. -n bild. Kunstnaturgetreue Darstellung einer Landschaft, einer Stadt, eines Platzes o.Ä. in Malerei u. Grafik [D]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten [112.4] und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Vehikel, das [2*] bildungsspr.etw., was als Mittel dazu dient, etw. anderes deutlich, wirksam werden zu lassen, zu ermöglichen [D2]
‘Sogar das politische Großgeschehen spannt er vor ihr zerbrechliches Vehikel [91.10].’‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht zu leisten und in seiner Fahrradrikscha das Vehikel [200.12] zur Rettung der Großstädte zu sehen […]’
Ventil, das [1*]Vorrichtung, mit der das Ein-, Aus-, Durchlassen von Flüssigkeiten od. Gasen gesteuert wird [D1] Ü Abreaktion von Emotionen [°]
‘[…] sogar ihr Ventil [211.23] » Russenbeschimpfung« hielt vorerst dicht.’
Verabredung, die [2*]verabredete, vereinbarte Zusammenkunft [° D2b; D verabreden 1]
‘Vielleicht blieb zwischen Mittagessen und Verabredung [110.19] noch Zeit für einen Besuch in der Marienkirche.’‘[…] erst nach der roten Grütze mögen Alexander und Alexandra […] die Verabredung [111.27] im »Haus der Hansestadt Danzig« besprochen haben.’
Veranda, die [4*]überdachter [an drei Seiten verglaster] Vorbau an einem Wohnhaus [D]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda [242.4] […] stand ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser aufsetzte.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda [264.30] überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’‘In der Veranda [265.4] saß um einen Tisch laut betend Nachbarschaft versammelt […]’‘Reschke geht spielerisch mit den Lichtverhältnissen in Erna Brakups Veranda [268.1] um:’
Verandaverglasung; VerandavorbauVerandaverglasung, die [1*]Glasscheibe, mit der eine Veranda umgeben ist [° D2]
‘[…] nebensächlich blieb das gefärbte, durch die Verandaverglasung [268.6] verfärbte Licht;’
Verandavorbau, der [1*]vorspringender, angebauter Teil eines Gebäudes, der als Veranda dient [° D Vorbau]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau [240.23], war Erna Brakups Zuhause.’
Veränderung, die [3*] Pl. -enWandel; Umgestaltung, Umbruch [°]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen [47.1] anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen »den deutschen Eintopf« nannte.’‘Und all das, Liebste, geschieht in Zeiten großer Veränderungen [89.4] mit unwägbarem Ausgang.’‘Die politischen Veränderungen [103.3] während der endsechziger Jahre mögen dabei behilflich gewesen sein;’
KlimaveränderungVeranlagung, die [1*]Anfälligkeit, Neigung [° D3]
‘Auf vielfache Weise bewies der August seine Veranlagung [151.28] zum Krisenmonat.’
Veranstaltung, die [1*]etw., das stattfindet, [von einem Verantwortlichen u. Organisator] durchgeführt wird; Ereignis; Versammlung [° D veranstalten 1]
‘Überhaupt muß die Beerdigung der Erna Brakup eine auch heitere Veranstaltung [257.14] gewesen sein.’
ProtestveranstaltungVerantwortung, die [2*][mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige u. Richtige getan wird u. möglichst kein Schaden entsteht [D1a]
‘[…] doch erst als er der Brakup den hohen Grad ihrer Verantwortung [146.5] als Sprecherin einer Minderheit deutlich gemacht hatte, […] war die Alte zufrieden:’‘Erfrischend, wie vorurteilslos die jungen Leute, kaum in Verantwortung [250.1], die restlichen Anträge sogleich zu gestalten begannen.’
Verbindung, die [1*] Pl. -enZusammenschluss, Bündnis, Partnerschaft o.Ä. [D6]
‘Dieser Herr, der in Reschkes Tagebuch namenlos geblieben ist, versuchte mit dem Zauberwort »Joint venture« Verbindungen [55.15] anzubahnen […]’
Verbleib, der [1*] geh.(nicht bekannter) Ort, an dem sich eine Person od. Sache befindet, die vermisst, nach der gesucht wird [D1]
‘Nur mit ihresgleichen oder wenn Touristen kamen und nach dem Verbleib [220.5] des Seestegs und der Badeanstalt fragten, sprach sie in immer seltsamer werdenden Ausprägungen ihre Muttersprache.’
Verbot, das [5*] Pl. -enBefehl, Anordnung, etw. Bestimmtes zu unterlassen [D1]
‘Mag sein, daß ihr Gebrauch der fremden Sprache dem Verbot [11.5] zusätzliche Schärfe beimischte […]’‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot [149.21] stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’‘Hinter weiteren Verboten [150.13] stand das Verbot [150.13] von Kunststein geschrieben.’‘[…] daß es in Warschau während der deutschen Besatzungszeit, als überall Verbot [204.9] herrschte […] einen legalen Fahrradrikschabetrieb von Polen für Polen gegeben hat […]’‘Und leicht fiel es mir, das von Timmstedt vorgeschlagene Verbot [274.5] von Särgen aus tropischen Hölzern wie Teak, Mahagoni und Palisander zu begrüßen...’
Badeverbot; RauchverbotVerbrechen, das [1*]a) abwertend verabscheuenswürdige Untat; verwerfliche, verantwortungslose Handlung [D1b]
‘Die Todesfabriken, der Völkermord, das noch immer unfaßbare Verbrechen [37.27].’
b)schwere Straftat [D1a]VerbrecherVerbrecher, der [1*]Pl. (m+f) - jmd., der ein Verbrechen (b); begangen hat [D]
‘Und das nennen sie Politik, Verbrecher [24.15] diese!’
Verdacht, der [1*]argwöhnische Vermutung [einer bei jmdm. liegenden Schuld, einer jmdn. betreffenden schuldhaften Tat od. Absicht] [D]
‘[…] es bleibt bei meinem Verdacht [124.20], daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt trügt.’
VerdächtigungVerdächtigung, die [3*] Pl. -endas Verdächtigtwerden; das Aussprechen eines bestimmten Verdachts gegen jmdn., Beschuldigung [° D; D verdächtigen]
‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen, dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen [267.23].’‘[…] damit sie, falls es zu Verdächtigungen [275.10] komme, vorbereitet antworten könne.’‘Zwar konnten sie nichts Handfestes auf den Tisch bringen, aber Verdächtigungen [285.15] blieben genug:’
Verdeck, das [2*]meist bewegliches Dach eines Wagens [D2]
‘Mir liegt ein Foto vor, auf dem die Brakup in einer Fahrradrikscha bei hochgeklapptem Verdeck [203.28] sitzt, obgleich das Foto Schönwetter beweist.’‘Das hochgeklappte Verdeck [204.25] ist in den Landesfarben gestreift: weißrot, weißrot.’
Verdienst, das [2*] Pl. -eAnerkennung verdienende Tat, Leistung [D ²Verdienst]
‘[…] sagte er der durch mich vermittelten Anschubfinanzierung Verdienste [201.3] nach […]’‘Wegen Verdienste [286.1] um Produktion von Fahrradrikscha hat er teures Auto bekommen.’
VerdienstordenVerdienstorden, der [1*]Auszeichnung für besondere Verdienste [um den Staat] [D]
‘[…] wird der Piątkowska […] ihre Tätigkeit als mit Verdienstorden [30.29] dekorierte Restauratorin nützlich gewesen sein.’
Verdrängung, die [1*] Psych.[unbewusste] Verbannung bedrückender Erlebnisse, Vorstellungen, Bedürfnisse o.Ä. aus dem Bewusstsein; Unterdrückung eines Bewusstseinsinhalts, der sich psychisch nicht verarbeiten lässt [° D verdrängen 2]
‘Die Zeit der Verdrängung [244.18], ja, das Leugnen ist vorbei.’
Verehrteste, der/die [1*]iron. /w. Form/ UnkenrufeAnrede für Johanna Dettlaff [Register] [°]
‘Nicht wahr, Verehrteste [287.3]?’
Verein, der [3*] Pl. -eOrganisation, in der sich Personen zu einem bestimmten gemeinsamen, durch Satzungen festgelegten Tun, zur Pflege bestimmter gemeinsamer Interessen o.Ä. zusammengeschlossen haben [D1]
‘An Fußballspiele der Danziger Mannschaft, die eher Mittelklasse war, gegen auswärtige Vereine [69.10] - Breslau, Fürth, sogar Schalke - erinnere ich mich.’‘Um wenigstens etwas zu tun, schickt sie neuerdings über ihren Verein [158.18], ›Die Gesellschaft der Freunde von Wilno und Grodno‹, polnische Schulbücher über die Grenze.’‘Als nach der Wende in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein [220.10] zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’
Vereinigung, die [2*]Zusammenschluss zu einer Einheit, einem Ganzen [° D vereinigen 1]
‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung [47.2] aller Deutschen »den deutschen Eintopf« nannte.’‘[…] war ihm einerseits die Lösung der deutschen Frage durch Vereinigung [105.14] »rein gefühlsmäßig wünschenswert« […]’
WiedervereinigungVerelendung, die [1*] geh.große materielle Not, Verarmung [° D verelenden]
‘Chatterjee meint, der Golfkrieg sei notwendig, um die Verelendung [200.17], zum Beispiel in Asien und Afrika, bis zur Unerträglichkeit spürbar zu machen.’
Verfall, der [4*] Gen. -sdas Verfallen, Baufälligwerden [D]
‘Reschke, der überall Verfall [178.30] sah, wohl Verfall [178.30] sehen wollte, hat nur Verfall [178.31] notiert:’‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb bot ein Bild alltäglichen Verfalls [240.11].’
Verfügung, die [1*] o.Pl.etw. steht jmdm. zur Verfügung jmd. kann über etw. frei verfügen, etw. beliebig nutzen [° D2]
‘So erfuhr unser Paar erst später, daß […] ein weitläufiges Gelände, einst Kleiner Exerzierplatz, dann Maiwiese genannt, nunmehr der Friedhofsgesellschaft zur Verfügung [251.5] stand:’
Verführung, die [1*]Reiz, anziehende Wirkung [D2]
‘[…] folgte ich doch nach nur kurzem Schreck - oder war es der Glockenschlag? - einer Verführung [8.21] besonderer Art, nein, einem Sog...’
Vergangene, das [1*]Vergangenheit (a); [°]
‘Weil auf Jerzy Wróbel, der immer im Vergangenen [207.11] stocherte […] wenig Verlaß war […]’
Vergangenheit, die [2*] Pl. selten: -ena) o.Pl.der Gegenwart vorangegangene Zeit [u. das in ihr Geschehene] [D1a]
‘Haben gelernt nichts aus Vergangenheit [212.17], machen Fehler doppelt gemoppelt […]’
Vergangeneb)jmds. Leben bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt [D1b]
‘In Vergangenheiten [156.15] rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer im Abseits gaben nur ungenaue oder falsch eingeordnete Erinnerungen her.’
Vergänglichkeit, die [3*] Gen. -Unbeständigkeit von Personen, Dingen, die nicht von Dauer, vom Vergehen, Verfall, vom Tod bedroht sind [° D vergänglich]
‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort der Vergänglichkeit [26.9] ihren wortlosen Kommentar...’‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit [62.15] seit frühen Studienjahren vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung nicht einleuchten.’‘Dort liegen […] die Zeugnisse unserer Vergänglichkeit [195.20]:’
Vergeblichkeit, die [1*]Erfolglosigkeit, Ausbleiben einer erwarteten od. erhofften Wirkung [° D vergeblich]
‘[…] ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt: die Vergeblichkeit [20.11] feiernde Verse.’
Vergleich, der [7*] Pl. -eprüfende Abwägung zweier oder mehrere Komponenten, um Unterschiede od. Übereinstimmungen festzustellen [° D; D vergleichen 1a]
‘Ich frage mich, ob er seine Währung kopfrechnend in Vergleich [12.15] zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine gebracht [hat]’‘Sie sehen, der Herr, ich lebe in Luxus schon, wenn man Vergleich [32.20] macht mit allgemeine Verhältnisse.’‘Im Vergleich [50.6] dazu waren dem Wissenschaftler nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig […]’‘Dennoch nahm das Verhältnis zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe ohne Vergleich [86.9]« genannt, breiten Raum ein.’‘[…] indem er in seiner Kladde die Begräbnisriten der Mexikaner und Chinesen in Vergleich [138.28] brachte […]’‘[…] wenn solche Geschichten kein Ende fanden, zog sie Vergleiche [147.29] mit einer Großtante […]’‘Dort, vor sieben Jahren, als sie beschloß, das Zigarettenpaffen einzustellen, kam Alexandra zu ihrem Vergleich [297.21]:’
WohnungsvergleichVergnügen, das [2*]1. o.Pl.inneres Wohlbehagen, das jmdm. ein Tun, eine Beschäftigung, ein Anblick verschafft; Freude, Lust [D1]
‘Sie waren viel unterwegs und haben nicht nur dem Vergnügen [114.21] gelebt.’
2. Pl. seltenetw., woran man Vergnügen (1) findet, was einem Vergnügen bereitet; angenehmer Zeitvertreib; Spaß; Amüsement [D2]
‘Können wir Ihnen wärmstens empfehlen, dieses Vergnügen [60.4]!’
Vergnügungssucht, die [1*] o.Pl. abwertendübersteigertes Verlangen nach Vergnügen (2); [° D; D Sucht 2]
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht [246.6] der Enkel- und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse bitten.’
Vergolden, das [6*] Gen. -s → vergoldenmit einer Schicht Gold (1); überziehen [D1]
‘Alexandras improvisierter Vortrag über das Vergolden [114.14] als Handwerk […]’‘Nie hat sie beim Vergolden [252.10] gelacht.’‘Der Kunsthistoriker weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk des Vergoldens [252.19] viertausend Jahre lang treu geblieben ist.’‘Beim Vergolden [253.4] wurde viel Kaffee getrunken.’‘Gesprochen wurde kaum beim Vergolden [253.10].’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens [256.23] nachgegangen sei […]’
Vergolder, der [1*] Pl. (m+f) - Berufsbez.Handwerker, der Kunst- u. Gebrauchsgegenstände vergoldet, versilbert, patiniert usw. [D]
‘Damals befanden sich die Ateliers der Restauratoren und Vergolder [31.13] im Grünen Tor’
VergolderinVergolderin, die [19*] Gen. - /w. Form zu Vergolder/[D]
‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin der Piątkowska, als Vergolderin [290.4] mehr auf Schrift spezialisiert.’
Unkenrufe die Vergolderin Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Reschke erfuhr, daß die Piątkowska […] als Vergolderin [27.26] spezialisiert war.’‘Muß das […] ein Fachsimpeln zwischen dem Emblematiker und der Vergolderin [28.6] verschnörkelter Embleme gewesen sein!’‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen exportierten Vergolderin [40.2] etliche Auslandsaufenthalte hilfreich gewesen sind.’‘Die kurzen, kräftigen Finger der Vergolderin [70.18] rechneten ihm vor, praktisch und sprechend:’‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin [74.8] oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin [74.22] im Feld blankgetretener Bodengrabplatten […]’‘In einer Briefpassage benutzt die Piątkowska einen Ausdruck, den sie als exportierte Vergolderin [91.3] in Trier oder Köln aufgeschnappt haben muß:’‘Die Arbeit der Vergolderin [99.26] bestand darin, die Spuren des ursprünglichen Zustands, etwa an den Ziffern der kirchlichen Festtage, zu sichern.’‘Es könnte sein, daß der tägliche Umgang der Vergolderin [101.13] mit der astronomischen Uhr die sonst sachliche Piątkowska ins Grübeln gebracht hat […]’‘»Weißt Du«, schreibt die Vergolderin [116.7], »wenn ich sitz in Gerüst und hab vor mir große astronomische Uhr, vergeht Zeit wie nichts.«’‘Neben ihm die Vergolderin [134.26] in Trauerschwarz und unter breitrandigem Hut, nicht unelegant.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin [144.26] […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin [184.1], lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben ihrer Stadt, deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin [222.3] […] bekannt war;’‘Weil die Vergolderin [238.20] einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […]’‘[…] wenngleich die Vergolderin [254.5] keine Feinheiten der spätgotischen Faltenwürfe zuschlämmte […]’‘[…] sie, die Vergolderin [287.31], wollte unbedingt per Rikscha zum rechtstädtischen Rathaus:’‘ […] für einen Kunsthistoriker, der eine Vergolderin [291.25] heiratet, der gemäße Rahmen.’
Vergolderkissen, das [5*]gepolstertes, mit Leder überzogenes Holzbrett, auf dem das Blattgold zugeschnitten wird [WWW190]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen [28.22], dem Vergoldermesser geredet worden.’‘Wenn sie in der Küche üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen [166.2] weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Wie sakrale Gegenstände feiert er ihr Werkzeug und nennt das Vergolderkissen [251.24] […]’‘Ein aufklappbarer Pergamentschirm schützt die Blättchen auf dem Vergolderkissen [252.1] vor heftiger Luft...’‘Alles hat Blattgold gemacht von mein Vergolderkissen [291.18]!’
Vergoldermesser, das [1*]Werkzeug, mit dem Blattgold in Stücke geteilt wird [°]
‘Nie ist zwischen Grabsteinen so viel von […] handwerklichem Zubehör, dem Vergolderkissen, dem Vergoldermesser [28.22] geredet worden.’
Vergoldung, die [1*]Goldüberzug [D2]
‘Besonders hat Löwe noch übrig von erste Vergoldung [100.5].’
Mattvergoldung; Neuvergoldung; Ornamentvergoldung; Polimentvergoldung; SchriftvergoldungVergütung, die [1*]Geldsumme, mit der etw. vergütet, bezahlt wird [° D; D vergüten 1b]
‘Die Aufsicht der Friedhofsgesellschaft hatte […] den geschäftsführenden Gesellschaftern eine pauschale Vergütung [131.26] zugestanden;’
Verhall, der [1*]akustische Erscheinung, bei der Laute immer schwächer werden, bis sie schließlich nicht mehr zu hören sind [° D verhallen 1] Grass Ü Aussterben eines Dialekts mit seinen Sprechern [°]
‘Erna Brakups Sprachfluß führt, nach bald fünf Jahrzehnten Eindämmung - wenige ihrer Mundart waren übriggeblieben - Eigentümlichkeiten mit sich, Raritäten sozusagen, die vom Verhall [128.30] bedroht sind:’
Verhalten, das [2*]Art u. Weise, wie ein Lebewesen, etw. in bestimmter Weise auf jmdn., etw. in einer Situation o.Ä. reagiert; Benehmen; Einstellung [anderen gegenüber] [° D; D ¹verhalten 1]
‘Dieses Verhalten [167.2] […] wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘[…] lehrte ihren Alexander, daß in Polen gelebter Unglaube katholisches Verhalten [257.7] nicht ausschließt.’
WunschverhaltenVerhältnis, das [7*] Pl. -e1.Beziehung, in der sich etw. mit etw. vergleichen lässt od. in der etw. an etw. anderem gemessen wird; Relation [D1]
‘[…] eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar im Verhältnis [10.27] zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’‘Sofort, nur noch ein Viertelstündchen, damit ich das Verhältnis [127.28] der Intervalle zueinander...’‘Die Anzahl vorausbezahlter Anträge stehe in ungünstigem Verhältnis [250.10] zur relativ geringen Zahl vollzogener Zweitbestattungen.’
Mißverhältnis2.Art, wie jmd. zu jmdm., etw. steht; persönliche Beziehung [D2]
‘Doch bevor ich das Paar vor den Tisch eines Standesbeamten stellen kann, muß noch einmal von Reschkes Verhältnis [283.28] zu Autos berichtet werden.’‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen […] als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis [182.2] genug gesagt?’
3.ugs. über eine längere Zeit bestehende intime Beziehung zwischen zwei Menschen; Liebesverhältnis [D3a]
‘Dennoch nahm das Verhältnis [86.8] zwischen Alexander und Alexandra, von ihm »unsere Liebe ohne Vergleich« genannt, breiten Raum ein.’
4. Pl. Umstände, äußere Zustände; für jmdn., etw. bestimmende Gegebenheiten [D4]
‘Sie sehen, der Herr, ich lebe in Luxus schon, wenn man Vergleich macht mit allgemeine Verhältnisse [32.20].’
Verhandlung, die [4*] Pl. -enSitzung, bei der etw. eingehend erörtert, besprochen, eine bestimmte Angelegenheit beraten wird, um zu einer Klärung, Einigung zu kommen [° D verhandeln 1a]
‘[…] so hat das eine Institut jetzt schon Verhandlungen [108.21] mit einem Betrieb in der DDR geführt […]’‘[…] Johanna Dettlaff, der Reschke nachsagt, sie habe sich bei den Verhandlungen [122.11] durch damenhaftes Lächeln und blitzschnelles Kopfrechnen ausgezeichnet […]’‘Kaum hatten die Verhandlungen [129.13] zur Gründung der Friedhofsgesellschaft begonnen […]’‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite […] in terminliche Nähe mit den Verhandlungen [131.8] gebracht habe.’
VerhandlungstagVerhandlungstag, der [1*]Verhandlung; Tag (1)
‘Das nach dem zweiten Verhandlungstag [117.23] abschließende Abendessen […]’
Verhängnis, das [1*]von einer höheren Macht über jmdn. verhängtes Unglück; Unheil, dem man nicht entgehen kann [D]
‘[…]»ein Verhängnis [286.27] besonders für Polen, nicht wahr, Pan Marczak?’
Verharren, das [1*] → verharren[beharrlich] in, bei etw. bleiben [Db]
‘[…] sogar das Verharren [93.3] der katholischen Kirche im Dogma soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’
Verhau, der [1*]dichtes, bes. aus Ästen, Strauchwerk od. [Stachel]draht bestehendes Hindernis, das den Weg od. Zugang zu etw. versperrt [D1]
‘[…] dessen Lücken durch einen Verhau [223.2] aus Eisenbahnschwellen geschlossen sind.’
Verheißung, die [1*] geh.nachdrückliche, feierliche Versprechung, das In-Aussicht-Stellen [° D verheißen]
‘Ein aus Elbing stammender Konsistorialrat, der sich aktiv beteiligen will, sagte mir, solch ein Friedhof stimme ihn als Verheißung [88.23] jetzt schon fröhlich.’
Verhör, das [1*]eingehende […] Befragung einer Person zur Klärung eines Sachverhaltes; Vernehmung [D]
‘Anfangs blieb der Ton gemäßigt, […] doch dann kam es zum Verhör [285.13].’
Verjüngungskur, die [1*][Heil-] Behandlung, Verfahren, durch das jmd. jünger und vitaler wird [° D; D Kur, D verjüngen 1] Ü Zuwanderung von Menschen mit innovativen Ideen [°]
‘Droht nun Unheil, oder wird - was ja wünschenswert wäre - das alte Europa einer so radikalen wie heilsamen Verjüngungskur [51.25] unterworfen?’
Verkauf, der [1*] Gen. -sdas Überlassen, Abgabe von etw. an jmdn. gegen Zahlung einer bestimmten Summe [° D verkaufen 1a]
‘[…] indem ich ein Seminar über Gebrauchsgegenstände zum Zwecke des Einkaufs und Verkaufs [100.17] veranstalte.’
VorkaufsrechtVerkehr, der [3*]Beförderung, Bewegung von Fahrzeugen, Personen, Gütern, Nachrichten auf dafür vorgesehenen Wegen [D1]
‘So sehr mir seine, den Verkehr [200.9] neu ordnenden Visionen einleuchten […]’‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen […] zum autofreien Verkehr [212.29].’‘Wenn zu jener Zeit der innerstädtische Verkehr [297.23], trotz der Rikschas, immer noch vom Auto bestimmt gewesen ist […]’
Nahverkehr; Rikschaverkehr; Verkehrsbereich; Verkehrschaos; Verkehrskonzept; Verkehrsmittel; Verkehrssituation; VerkehrswesenVerkehrsbereich, der [1*]Verkehr; Bereich (a)
‘Ja, er habe eine Lizenz für den innerstädtischen Verkehrsbereich [58.10] bis in die Fußgängerzone hinein […]’
Verkehrsbetrieb, der [1*]konzessionspflichtiges Unternehmen zur Personenbeförderung im innerstädtischen Bereich od. in einem bestimmten Bezirk [D]
‘Noch hindere ein, wie er finde, übertriebener Stolz die Polen, ihre Arbeitskraft seinem Verkehrsbetrieb [58.20] anzuvertrauen.’
Verkehrschaos, das [2*] emotionaldas Zusammenbrechen des Verkehrs mit anhaltenden Stauungen [D]
‘Manchmal stand er wie abgemeldet rum, und ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter und das Verkehrschaos [105.2], über die Wiedervereinigung und so.’‘[…] weil auch dort das innerstädtische Verkehrschaos [289.19] mit Hilfe der Fahrradrikscha behoben werden sollte.’
Verkehrsexperte, der [1*]Sachverständiger, Fachmann, Kenner auf dem Gebiet des Verkehrswesens [° D Experte]
‘Er überhöhte gerne und nannte Chatterjee, der sich ihm als ein im Verkehrswesen tätiger Geschäftsmann vorgestellt hatte, einen » Verkehrsexperten [51.31]« und obendrein » liebenswürdig«.’
Verkehrskonzept, das [1*]Verkehr; Konzept
‘Wenn Chatterjee mit seinem Verkehrskonzept [210.12] allen […] Großstädten behilflich werden wollte […]’
Verkehrsmittel, das [2*]im [öffentlichen] Verkehr, bes. zur Beförderung von Personen, eingesetztes Fahrzeug, Flugzeug [D]
‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn am Frühstückstisch geplante Kuraufenthalte und das umweltfreundliche Verkehrsmittel [58.29] Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’‘Der Schriftsteller Kazimierz Brandys läßt in seinem Roman » Rondo« dieses zeitbedingte Verkehrsmittel [204.17] rollen.’
Verkehrssituation, die [1*]allgemeine Lage, Verhältnisse im Straßenverkehr [° D Verkehrslage, D Situation 1b]
‘Wenn man von der Verkehrssituation [210.24] der west- und südeuropäischen Metropolen ausging, war Chatterjees Erfolg vorprogrammiert:’
Verkehrswesen, das [2*] o.Pl.Einrichtungen u. Vorgänge im Bereich des öffentlichen Verkehrs [D]
‘[…] und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe, besonders intensiv im Verkehrswesen [46.10].’‘Er überhöhte gerne und nannte Chatterjee, der sich ihm als ein im Verkehrswesen [51.30] tätiger Geschäftsmann vorgestellt hatte, einen »Verkehrsexperten« und obendrein » liebenswürdig«.’
VerkehrsexperteVerklärung, die [1*]überirdische Erhöhung [° D verklären 1]
‘Diese zwischen Rotgold und Grüngold schillernde Verklärung [28.26].’
Verkleidung, die [1*]Schicht, Abdeckung o.Ä., die etw. verhüllt, bedeckt [° D verkleiden 2]
‘Zur Küche hin weitere Säulen in altziegelroter Verkleidung [54.30].’
Verlangen, das [3*]1. stark ausgeprägter Wunsch; starkes inneres Bedürfnis [D1]
‘[…] ein Wunsch übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände diesem Verlangen [38.10] entgegen.’‘Aber Verlangen [116.14] ist groß schon...’
2.ausdrücklicher Wunsch; nachdrücklich geäußerte Bitte, Forderung [D2]
‘[…] doch das Verlangen [158.6] der Litauer nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche von Minderheiten aus.’
Verlaß, der [2*] in der Verbindung: auf jmdn., etw. ist [kein] Verlassjmdm., etw. kann man [nicht] uneingeschränkt vertrauen [° D Verlass; D ¹verlassen 1]
‘Weil auf Jerzy Wróbel […] wenig Verlaß [207.14] war […]’‘Auf Wróbels Ausdauer, das räumte er ein, war kein Verlaß [294.8].’
Verlassenheit, die [1*][Menschen-] Leere [°]
‘Deren Verlassenheit [44.15] und stehengebliebener Geruch hätten sein Hochgefühl zu Fall bringen können.’
Verlauf, der [14*]1. Art und Weise, wie etw. (bis zum Ende) vonstatten geht, Ablauf; Veränderung [° D verlaufen 2]
‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende bis auf Fassadenreste niederbrannte, wurde im Verlauf [30.13] der fünfziger Jahre täuschend getreu wieder aufgebaut […]’‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung, die in unbeirrbaren Einwanderungswellen ihren Verlauf [51.17] nehmen sollte […]’‘Erst als die Witwe im Verlauf [74.30] des Abendessens […] seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘[…] nahm er eine linksliberale Position ein, die im Verlauf [103.24] zweier Jahrzehnte Abschleifungen erdulden mußte, doch kenntlich blieb.’‘Im Verlauf [103.29] der achtziger Jahre widerfuhr ihm durch immer neue Studentenjahrgänge eine Bereicherung seiner Positionen […]’‘Am Ende nennt er den Verlauf [119.30] der Pressekonferenz dennoch zufriedenstellend. ’‘Man wollte prüfen, ob ein würdiger Verlauf [136.12] deutscher Beerdigungen inmitten polnischer Gegebenheiten gesichert sei. ’‘Ich glaube im Verlauf [136.24] des Videofilms erkennen zu können, daß die Piątkowska […] geweint hat. ’‘Doch als im späteren Verlauf [138.15] der Doppelfeier das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’‘[…] dabei den geordneten Verlauf [139.9] der Zeremonien im Auge gehabt und behutsam gelenkt hatte […]’‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf [151.22] einer telefonischen Intervention das Wort Zensur verwendet hatte;’‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf [272.13] unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’‘Sie und Chatterjee wären sich im Verlauf [289.16] der Zeit gewiß nähergekommen.’
Konjunkturverlauf; Sitzungsverlauf2. Richtung, in der etw. verläuft; Art, in der sich etw. erstreckt [D1]
‘Alexandra Piątkowska wohnte in der ul. Ogarna, die, rechter Hand und parallel zur Langgasse, dem Verlauf [30.10] der ehemaligen Hundegasse folgt.’
SchreibverlaufVerlegenheit, die [1*] o.Pl.durch Befangenheit, Verwirrung verursachte Unsicherheit, durch die man nicht weiß, wie man sich verhalten soll [D1]
‘Nicht ohne Verlegenheit [165.1] erklärte er, daß seine Mutter ungetrübt der Händlerkaste der Marwaris entstamme […]’
Verlust, der [2*]1. Entbehrung von jmd. oder etw. durch Trennung, Tod [° D verlieren 2b]
‘Zusammenhänge zwischen den Toten des Golfkrieges und dem frühen Verlust [266.11] der Geschwister seien deutlich geworden.’
Heimatverlust; Weltverlust2.das Verlieren; Einbuße [D3]
‘Wir alle sind bestürzt und empfinden Ihrer beider Rücktritt als schmerzlichen Verlust [247.26].’
Vermerk, der [1*]etw., was schriftlich festgehalten, notiert ist [° D; D vermerken 1]
‘Diesen Schnappschuß wird Reschke geknipst haben, denn auf der Rückseite steht sein Vermerk [205.6]:’
Vermittlungsbüro, das [1*][öffentliche] Stelle, Agentur, die dafür sorgt, dass jmd., der einen Arbeitsplatz o.Ä. sucht, mit jmdm. in Verbindung gebracht wird, der einen solchen zu vergeben hat [° D vermitteln 3b]
‘Die Universität dürfe nicht zum Vermittlungsbüro [107.12] für Arbeitsplätze verkommen.’
Vermögen, das [1*]gesamter Besitz, der einen materiellen Wert darstellt [D2]
‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil am Vermögen [210.19] der Friedhofsgesellschaft gedeckt war;’
Vermutung, die [4*] Pl. -endas Vermuten; Annahme [D]
‘Nur aus später geschriebenen Briefen sind Vermutungen [110.9] abzuleiten.’‘Das sind Vermutungen [163.12] nur […]’‘Fotos lösen Vermutungen [188.11] aus.’‘Vermutungen [292.31], nach denen die kürzlich gemeldete Ermordung eines indischen Politikers den Bengalen zur plötzlichen Abreise genötigt haben könnte, wurden von anderen Schrecknissen verdrängt:’
Verneinung, die [1*]ablehnende Haltung; Gegenargument [° D verneinen 1b]
‘[…] weshalb er in Sachen Einheit genauso viele Bejahungen wie Verneinungen [105.12] gegeneinander aufrüsten konnte:’
Vernichtungskrieg, der [1*] Pl. -eKrieg (a);, dessen Ziel die [völlige] Vernichtung, Auslöschung des Gegners ist [° D]
‘Dabei geht ein Säkulum zu Ende, das sich Vernichtungskriegen [15.31], Massenvertreibungen, dem ungezählten Tod verschrieben hatte.’
Vernichtungssystem, das [1*] Pl. -e Milit.aus der eigentlichen Waffe u. den zu ihrem Einsatz erforderlichen Ausrüstungen bestehendes militärisches Kampfmittel, das darauf abzielt, möglichst große und vollständige Zerstörung herbeizuführen [° D Waffensystem]
‘Seine Sätze […] sagen wenig über seine Einschätzung der neuen, im Fernsehen gefeierten Vernichtungssysteme [190.3].’
Vernunft, die [1*]geistiges Vermögen des Menschen, Einsichten zu gewinnen, Zusammenhänge zu erkennen, etw. zu überschauen, sich ein Urteil zu bilden u. sich in seinem Handeln danach zu richten [D]
‘In unserem Alter gebietet Erfahrung Vernunft [116.2].’
Veröffentlichung, die [1*]das Veröffentlichen; Publikation [D1]
‘Zudem könnte eine ungekürzte Veröffentlichung [84.3] mißfallen […]’
Verräter, der [1*]jmd., der ein Vertrauensverhältnis gebrochen hat, der durch Preisgabe einer Person od. Sache jmdn. hintergeht, täuscht, betrügt o.Ä. [° D2; D Verrat 2]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher […] einen » Verräter [75.14] an polnische Sache« […]’
Versammlungsraum, der [1*]Raum (2);, in dem eine Zusammenkunft, ein Beisammensein mehrerer, meist einer größeren Anzahl von Personen zu einem bestimmten Zweck, stattfindet [° D; D Versammlung 1b]
‘Im Jäschkentalerweg erstritt sie einen Versammlungsraum [220.12] für die knapp dreihundert Organisierten […]’
Versäumnis, das [3*] Pl. -seetw., was jmd. nicht hätte versäumen, unterlassen dürfen; Unterlassung [D]
‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis [144.24] […]’‘Frau Johanna Dettlaff beklagte […] Versäumnisse [238.27] der geschäftsführenden Gesellschafter […]’‘Sie klagt sich an, zählt Versäumnisse [275.21] auf, will aber bis zum Austritt - ›Kriegsrecht hab' ich nicht schlucken gekonnt‹ - auf irgendwas gut kommunistisch gehofft haben.’
Verschiebung, die [1*][durch etw. verursachte] Veränderung der Lage; Umwälzung [°]
‘Jeder schiebt jeden, bis die große Verschiebung [47.18] keinen Halt mehr findet.’
Verschiedenes [2*] o.Art.Punkt, der Themen verschiedener, voneinander abweichender Art umfasst [° D verschieden 2b]
‘Beim letzten Punkt der Tagesordnung, »Verschiedenes [197.15]«, kamen einige öffentliche Reaktionen zur Sprache.’‘[…] der Punkt »Verschiedenes [238.27]« wurde abgehandelt […]’
Verschluß, der [1*][Zustand der] Verwahrung [D Verschluss 2]
‘Der gute Wróbel hätte sein katasteramtliches Wissen besser unter Verschluß [179.8] halten sollen.’
Vers, der [2*] Pl. -edurch Metrum, Rhythmus, Zäsuren gegliederte, eine bestimmte Anzahl von Silben, oft einen Reim aufweisende Zeile einer Dichtung in gebundener Rede wie Gedicht, Drama, Epos [D1]
‘[…] die Vergeblichkeit feiernde Verse [20.11].’‘[…] dem Professor fielen Verse [49.21] von Poe ein.’
Versicherung, die [1*]a) Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft, nach dem diese gegen regelmäßige Zahlung eines Beitrags bestimmte Schäden bzw. Kosten ersetzt od. bei Tod des Versicherten den Angehörigen einen bestimmten Geldbetrag auszahlt [D2a]Lebensversicherungb) /kurz für Versicherungsgesellschaft/ [D2c] Unternehmen, bei dem jmd. eine Versicherung (a) abschließen kann [D Versicherungsgesellschaft]
‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern der Versicherung [55.18] längere und kürzere Kuraufenthalte […] zu ermöglichen.’
Privatversicherung; VersicherungskonzernVersicherungskonzern, der [3*] Pl. -eZusammenschluss von Versicherungen (b) zu einer wirtschaftlichen Einheit, bei der die jeweilige rechtliche Selbstständigkeit nicht aufgegeben wird [° D Konzern]
‘Zwischen Hinweisen auf Kursgewinne einiger Versicherungskonzerne [167.9] teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven zu bilden«.’‘Versicherungskonzerne [177.11] seien zur Mitfinanzierung bereit.’‘Wenn Timmstedt, der für Frau Dettlaff in die Aufsicht kam, seine Erfahrungen als Manager in einem Versicherungskonzern [249.19] gesammelt hatte […]’
Versöhnung, die [7*]Aussöhnung; Beilegung eines Streits, Unrechts o. Ä., wobei der Anlass und daraus entstandene Kränkungen verziehen werden [°]
‘Wird sein Versöhnung [40.14] endlich...’‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf an Versöhnung [120.22].’‘Gleichwohl sollten wir bei der gärtnerischen Pflege des Friedhofs, dessen Versöhnung [125.5] beschwörenden Namen wir dem Konsistorialrat Karau, mithin einem Gottesmann verdanken […]’‘So viel Anlaß zur Versöhnung [176.2]!’‘Was der Versöhnung [194.7] unserer Völker dient, soll getrost seinen Preis haben.’‘[…] bei Podiumsdiskussionen über das Thema »Mut zur Versöhnung [207.4]« […]’‘Wechselseitiger Respekt vor kultureller Leistung möge Teil jener Versöhnung [245.16] werden, die Frau Piątkowska und er vor Jahresfrist zu fördern begonnen hätten.’
Versöhnungsgedanke; Versöhnungsidee; VersöhnungswerkVersöhnungsfriedhof, der [42*] Gen. -(e)s; Pl. -friedhöfe Grassa)Friedhof, der der Völkerverständigung dienen soll, in dem sich Heimatvertriebene in dem Land beerdigen lassen können, aus dem sie ursprünglich stammen, das sie aber verlassen mussten [°]
‘Der könne gleichfalls Versöhnungsfriedhof [120.20] heißen, denn zwischen Litauen und Polen bestehe Bedarf an Versöhnung.’‘[…] das in deutscher und polnischer Sprache die zukünftige Nutzung der Parkanlage als »Versöhnungsfriedhof [137.28]« - »Cmentarz Pojednania« - bekannt macht.’‘Versöhnungsfriedhof [186.25]! Daß ich nicht lache.’‘Als erfreuliche Tatsachen meldete er […] die Eröffnung von Versöhnungsfriedhöfen [231.11] in den ehemals deutschen Städten Breslau, Stettin, Landsberg an der Warthe, Küstrin und Glogau.’‘[…] um dort die neuentstandenen Versöhnungsfriedhöfe [243.11] zu besuchen […]’‘Dann bat Alexandra darum, […] das gesondert geführte Konto ›Versöhnungsfriedhof [247.1] Wilno‹ sozialen Zwecken zu verpflichten:’‘Die Zahl der Versöhnungsfriedhöfe [269.2] versprach, sich demnächst auf hundert zu runden, entsprechend schnellte der Umsatz hoch.’‘Wie selbsttätig füllen sich die Versöhnungsfriedhöfe [294.27].’
b) Unkenrufe Versöhnungsfriedhof (a) in Danzig/Langfuhr, für nach dem 2. Weltkrieg aus Polen vertriebene Deutsche [°]
‘Selbstverständlich lagen die Begräbniskosten und die Pflege des neuerdings deutschen Friedhofs, der offiziell » Versöhnungsfriedhof [118.25]« heißen sollte, bei den Nutznießern.’‘[…] obgleich ihm bewußt war, daß schon die Ankündigung des Staatsbesuches dem Unternehmen »Versöhnungsfriedhof [131.2]« ein günstiges Licht geworfen hatte.’‘[…] während der zweiten Junihälfte sollte der Versöhnungsfriedhof [132.28] feierlich eingesegnet werden:’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof [133.29] als ökumenisches Doppel ein;’‘[…] wo die Allee zum Hauptgebäude der Technischen Hochschule dem Versöhnungsfriedhof [134.19] die Grenze zieht.’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag, ja, zur Stunde der Einsegnung des Versöhnungsfriedhofes [135.13] […]die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’‘Alles in allem wurden die ersten Beerdigungen auf dem Versöhnungsfriedhof [137.11] als würdig […] empfunden, urteilte die Presse.’‘Fürchtete er, es könne der Versöhnungsfriedhof [139.2] eng, eines Tages voll, überfüllt sein?’‘[…] um von seiner Bochumer Wohnung aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs [139.13] zu sichern.’‘[…] schon Ende Juli wurde es notwendig, auf dem Versöhnungsfriedhof [148.15] ein Urnenfeld anzulegen […]’‘[…] wurde das erste Urnenfeld gleichfalls im westlichen Bereich des Versöhnungsfriedhofs [149.2] angelegt […]’‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof [150.4] auf Vorrat zu arbeiten begann.’‘Die Frage, ob das Versöhnungsfriedhof [152.12] heißende Parkgelände zwischen der Technischen Hochschule und der Poliklinik eingezäunt werden sollte, wurde […]vertagt.’‘Der Versöhnungsfriedhof [157.1] war jetzt ungestört in Betrieb.’‘[…] kam es selten zu Pannen oder Engpässen bei der Belieferung des Versöhnungsfriedhofes [157.10].’‘[…] sollte ein letzter Platz auf dem Versöhnungsfriedhof [158.1] sicher sein […]’‘Die Heimkehr der Toten, wie sie tagtäglich auf unserem Versöhnungsfriedhof [164.11] stattfindet […]’‘[…] daß der Versöhnungsfriedhof [173.25], wenn die Erde nicht tiefer als einen Spatenstich fröre, wie selbsttätig wachsen würde:’‘[…] denn auf dem Versöhnungsfriedhof [174.7] herrschte Massenauftrieb.’‘[…] in unmittelbarer Nähe des Versöhnungsfriedhofs [176.21] […]’‘Es muß Alexandra verletzt haben, daß Witold sich geweigert hat, mit uns über den Versöhnungsfriedhof [183.12] - und sei es nur allgemein - zu sprechen.’‘Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos vom Versöhnungsfriedhof [184.11], die ich für eine fortlaufende Dokumentation sammle, zeigen dürfe, winkte sie ab:’‘[…] oder ich sehe sie zu zweit […] Richtung Versöhnungsfriedhof [188.3] stiefeln […]’‘Die beiden haben sich unterwegs und später auf dem Versöhnungsfriedhof [188.12] fotografieren lassen, mehrmals in Farbe.’‘[…] wenn Reschke wieder einmal Anlaß sah, auf die ursprüngliche Idee des Versöhnungsfriedhofes [198.26] zurückzukommen.’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof [203.4] zunahm’‘So herrschaftlich fährt neuerdings die Sprecherin der deutschen Minderheit in Gdańsk zum Versöhnungsfriedhof [205.8].’‘[…] die erklärte Bereitschaft so vieler Landsleute, die Gebeine ihrer Familienmitglieder auf den Versöhnungsfriedhof [211.16] Gdańsk umzubetten […]’‘[…] der Versöhnungsfriedhof [212.22] allein wäre diesem Ansturm sterblicher Überreste nicht gewachsen.’‘Sie erreichte, daß den Alteingesessenen gegen geringe, in Złoty zu zahlende Gebühr eine Grabstelle auf dem Versöhnungsfriedhof [220.22] zugesichert wurde.’‘[…] der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof [251.14] zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’‘[…] nicht auf dem Versöhnungsfriedhof [255.25] , sondern auf Matern, wie es früher hieß, wollte sie liegen.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof [277.8] mit schlichter Inschrift Verwendung finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’‘Plötzlich schlug Wróbel vor, jemand solle, gleich in welcher Sprache, eine Chronik, gewidmet dem Versöhnungsfriedhof [293.8], niederschreiben […]’
Versöhnungsgedanke, der [4*] Gen. -nsVersöhnung; Gedanke (3)
‘Der folgende Antrag ist mehr als fragwürdig, weil er mit dem Versöhnungsgedanken [233.5] kaum in Einklang zu bringen sein wird.’‘[…] vielmehr kann nun der Versöhnungsgedanke [234.6] in Bereiche getragen werden, die den Lebenden offenstehen...’‘[…] löste die »flächendeckende Ausweitung des Versöhnungsgedankens [269.19]« Beifall aus […]’‘Danach entwickelt er aus dem weltweiten Heimatverlust seine und Alexandras ursprüngliche Idee, die Heimkehr der Toten und den Versöhnungsgedanken [281.23] […]’
Versöhnungsidee, die [1*]Versöhnung; Idee (3)
‘Und doch gelang es dem Paar in der Hundegasse nicht, nur sich und seiner erdgebundenen Versöhnungsidee [171.15] zu leben.’
Versöhnungswerk, das [4*] Gen. -(e)s; o.Pl.der Versöhnung dienende Arbeit, Tätigkeit [° D Werk 1]
‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk [157.20] nicht abträglich war.’‘Ein vormals kommunistischer Abgeordneter hatte das deutsch-polnische Versöhnungswerk [197.20] des »verkappten Revanchismus« verdächtigt.’‘Uns allen ist bekannt, wem Idee und Gestaltung des Versöhnungswerkes [239.17] zu verdanken sind...’‘Seitdem habe sich das Versöhnungswerk [245.18] einen Namen gemacht […]’
Verständnis, das [2*]1. das Erfassen, Begreifen des Sinns von etw. [° D verstehen 2a]
‘Doch bevor die erste zum Mitschreiben ablaufen wird, muß ich, zum besseren Verständnis [129.11] der Alten, auf die Hauptstraße der hohen Politik ausweichen:’
2. o.Pl. Fähigkeit, sich in jmdn., etw. hineinzuversetzen, jmdn., etw. zu verstehen (3 a); innere Beziehung zu etw.; Einfühlungsvermögen [D2]
‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, […] besonders aber zum Verständnis [103.10] der Kunstgeschichte, etwas Radikales aus.’
KulturverständnisVerstorbene, der/die [7*] Pl. -njmd., der verstorben, tot ist [° D]
‘[…] die sollten jedoch, falls erwünscht, am Wohnsitz der Verstorbenen [133.15] stattfinden.’‘Laut Reschkes Bericht waren nicht nur Familienangehörige und Freunde der Verstorbenen [136.9] anwesend;’‘[…] einige jüngere Trauergäste, unter ihnen Urenkel der Verstorbenen [137.31] […]’‘Diese geringere Anteilnahme erklärt sich auch aus der bald gängigen Praxis, die Asche längst Verstorbener [149.8] zu überführen.’‘In seiner Gegendarstellung wies der geschäftsführende Gesellschafter auf das hohe, bei ihm steht, »biblisch hohe« Alter der Verstorbenen [192.28] hin:’‘[…] keiner der Verstorbenen [192.31] sei jünger als siebzig gewesen.’‘Weil die anreisenden Enkel und Urenkel der Verstorbenen [233.8] nicht nur die vieltürmige Stadt, sondern auch deren flaches und gehügeltes Umland kennenlernten […]’
Versuch, der [4*]1. Handlung, mit der etw. versucht wird [D1a]
‘[…] sein Versuch [7.22], in mehreren Anläufen ihr Kopftuch zu bestimmen:’‘[…] wollten sogar in Bromberg einen letzten Versuch [243.13] wagen […]’‘Ein erster mißglückter Versuch [280.10] wurde am Seeufer gemacht:’‘Der zweite und nächtliche Versuch [280.15] glückte dank Manipulation.’
2.das Schaffen von Bedingungen, unter denen sich bestimmte Vorgänge, die Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses sind, beobachten u. untersuchen lassen; Experiment, Test [D3]GroßversuchVersuchung, die [1*]das Versuchtsein (etw. Bestimmtes zu tun); Verlockung; Reiz [° D2]
‘[…] widerstand der Versuchung [44.25] und blieb seiner Hochstimmung treu: Richtung Hotel.’
Vertrag, der [7*] Gen. -(e)sa) [schriftliche] rechtsgültige Abmachung zwischen zwei od. mehreren Partnern; Kontrakt [Da]
‘Ich nehme an, daß die beiden ihr Novemberdatum in den Vertrag [118.21] hineingeredet haben, ohne auf die zusätzliche Bedeutung von Allerseelen hinzuweisen.’‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seine zum Vertrag [119.23] verfestigte Idee »ein Jahrhundertwerk« genannt hat, reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt zustimmen wollte.’‘[…] konnte ich auf jenen Passus im Vertrag [120.4] hinweisen, nach dem bei Nichtanerkennung alles hinfällig wird.’‘Bei Abschluß des Vertrages [269.29] habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt […]’
Gesellschaftsvertrag; Grenzvertrag; Kooperationsvertrag; Nutzungsvertrag; Pachtvertrag; Vertragskomponente; Vorvertragjmd. unter Vertrag haben ihn vertraglich an sich gebunden haben [Da]
‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter, sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag [162.21] […]’
b)Schriftstück, in dem ein Vertrag (a) niedergelegt ist [Db]
‘Nach letzten Korrekturen […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter den Vertrag [118.31].’‘Die Beschwerden der Presse, man habe den Journalisten erst nach Unterzeichnung des Vertrages [119.27] erlaubt, Fragen zu stellen, wehrt er wie Fliegen ab:’
Verträglichkeit, die [1*]Einträchtigkeit, gegenseitiges Auskommen [° D vertragen 2]
‘[…] frei von Gezänk, satt an Verträglichkeit [173.6], zu schön, um wahr zu sein.’
Vertragskomponente, die [1*]Vertrag (a); Komponente
‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente [158.5] vorbehalten war;’
Vertrauen, das [2*]festes Überzeugtsein von der Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit einer Person, Sache [D]
‘Und Wróbel bat darum, […] dem geschäftsführenden Paar, wie er es tue, das Vertrauen [239.16] auszusprechen.’‘[…] bitte jedoch um eine kurze Bestätigung durch den Herrn Ehrenvorsitzenden, dessen Vertrauen [250.19] sie nicht enttäuschen wollte...’
Vertreibung, die [4*] Pl. -enAusübung von Zwang, damit jmd. seinen [Heimat-] Ort verlässt, sich ins Exil begibt; Deportation [° D vertreiben 1a]
‘Das Jahrhundert der Vertreibungen [85.19] wird seinen Ausgang unter dem Zeichen der Heimkehr finden.’‘Die haben nie durchgemacht Vertreibung [187.5] und Flucht in Kälte.’‘Bieroński hörte zu, die Brakup erwacht, als Reschke sein Standardthema »Das Jahrhundert der Vertreibungen« um eine Variante bereicherte, indem er den Widerspruch der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen sind Vertreibung [199.3]«, provozierte.’‘Reschkes Erklärung ist länger, weil er noch einmal sein Thema, das Jahrhundert der Vertreibungen [281.17], auf Breitwand projiziert […]’
»Das Jahrhundert der Vertreibungen« [Register]; MassenvertreibungVertreter, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der (als Beauftragter o.Ä.) einen anderen, eine Gruppe vertritt, jmds. Interessen, Rechte wahrnimmt [° D1b; D vertreten 1b]
‘Verspätet könnte der Astronom […] zwischen den Vertretern [274.21] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft Platz nehmen […]’
Vertriebene, der/die [3*] Pl. -n jmd., der aus seiner Heimat vertrieben, ausgewiesen wurde [D]
‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien und sagt » Umsiedler«, wenn er »Vertriebene [96.13]« meint […]’‘[…] deshalb sprach er abwechselnd von »Vertriebenen [105.30]« und von »Umsiedlern«;’‘Deshalb bin ich nicht überrascht, […] daß er mit seinen hochgerechneten Belegen für »ausgesprochene und latente Beerdigungswilligkeit« ehemaliger Vertriebener [107.28] Gehör gefunden […] hatte.’
Verursacher, der [1*]Person, auch Sache, die etw. verursacht hat; jmd., der an etw. die Schuld trägt [D]
‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher [102.12] der gewalttätigen Orkane.’
Verwaltung, die [1*] Pl. -enStelle (eines Unternehmens o.Ä.), Behörde, die etw. verantwortlich leitet, führt [° D; D verwalten b]
‘[…] konnte als naheliegend verstanden werden, daß die Verwaltungen [279.29] der expandierenden Gesellschaft und der auf Export zielenden Firma im gleichen Hochhaus […] eingemietet waren.’
Bistumsverwaltung; Friedhofsverwaltung; Stadtverwaltung; Verwaltungsdienst; ZentralverwaltungVerwaltungsdienst, der [1*]Dienst (3b); bei der Verwaltung [Da]
‘[…] der Offizier im Verwaltungsdienst [35.26] der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’
Verwandte, der/die [2*] Pl. -nPerson, die mit einer anderen verwandt ist, zur gleichen Familie gehört, gleicher Abstammung ist [° Da; D ²verwandt 1a]
‘Drei der demnächst anreisenden Verwandten [201.24] sollen Marwaris sein, deshalb besonders tüchtig.’‘Keine Verwandten [292.11] waren geladen […]’
Verwandtschaft, die [1*]Zugehörigkeit zur gleichen Familie, gleiche Herkunft, Abstammung [° D ²verwandt 1a]
‘Gleich hinter dem Schreckensbild seiner Grabsteinplatte und den Hinweisen auf herbeispekulierte Verwandtschaft [78.18] […]’
Verwendung, die [3*]Benutzung, Anwendung (für einen bestimmten Zweck, zur Herstellung, Ausführung o.Ä. von etw.) [° D verwenden 1a]
‘Indem er Kunststoffgefäße unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung [149.21] von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’
FVG Verwendung finden verwendet, benutzt werden [° D1; D verwenden 1a]
‘[…] denn der Maschendraht und die Betonpfosten haben anderswo, etwa zwischen Schrebergärten oder bei der Umzäunung von Hühnerhöfen, Verwendung [153.27] gefunden.’‘Manche sind hier so groß wie jene Findlinge, die auf dem Versöhnungsfriedhof mit schlichter Inschrift Verwendung [277.9] finden, neuerdings auf Sammelgräbern.’
Verwitwetsein, das [1*] Gen. -sStand, Status von jmdn., dessen Ehepartner verstorben ist [°]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins [27.20] noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte […]’
Verzicht, der [2*]Aufgabe eines Anspruchs auf etw.; kein [weiteres] Bestehen auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etw. [° D verzichten]
‘Nun komme es darauf an, aus dem erklärten Verzicht [108.8] Gewinn zu ziehen.’
Verzicht leistenverzichten, aufgeben; auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etw. nicht länger bestehen [° D; D verzichten]
‘[…] so vorbehaltlos ich als Autofahrer bereit bin, Verzicht [200.11] zu leisten […]’
Verzweiflung, die [1*]das Verzweifeltsein; Zustand völliger Hoffnungslosigkeit [D]
‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung [20.4] grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’
Veteran, der [1*]jmd., der (bes. beim Militär) altgedient ist, sich in langer Dienstzeit o.Ä. bewährt hat [D1]
‘Der auf linkem Knie kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben: ein Veteran [254.2] wechselnder Zeitläufte.’
Achtundsechziger-VeteranVetorecht, das [1*]Recht (1);, gegen etw. ein Veto einzulegen, einen offiziellen Einspruch, durch den das Zustandekommen od. die Durchführung von etw. verhindert od. verzögert wird [° D Veto 1a,b]
‘Einspruchs- oder gar Vetorecht [248.18].’
Vetter, der [6*] Pl. -nCousin [D1]
‘[…] daß er, zu seiner Entlastung, für sechs seiner zahlreichen Vettern [201.21] […] die Einreise und - gegen geringe Gefälligkeit - deren Aufenthalt bewilligt bekommen habe.’‘Seine sechs Vettern [206.2], unter ihnen drei Marwaris, fanden ein geräumig abgestecktes Feld vor […]’‘Den Geschäftsmann begleiteten zwei der sechs Vettern [210.11].’‘Doch bis es soweit war, mußte Chatterjee weitere bengalische Vettern [213.18] ins Land rufen […]’‘Wahrscheinlich folgte sie einer Laune, denn Chatterjee und seine Vettern [288.4] waren ihr fremd geblieben.’‘Einer seiner Vettern [289.21] hat uns gefahren.’
Videofilm, der [2*] Gen. -sa)mit einer Kamera aufgenommener Film, der auf einem Magnetband aufgezeichnet ist und über ein Fernsehgerät wiedergegeben werden kann [° Da; D Videotechnik a,b]
‘[…] der Videofilm [135.30] bezeugt es.’‘Ich glaube im Verlauf des Videofilms [136.25] erkennen zu können, daß die Piątkowska […] geweint hat.’
Videofilm-Kameramannb)Kinofilm auf Videokassette [Db]Video-VerleihVideofilm-Kameramann, der [1*]männliche Person, die über eine fotografische Ausbildung verfügt u. bei Film- u. Fernsehaufnahmen die Kamera führt, mit der ein Videofilm (a); aufgezeichnet wird [° D Kameramann]
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann [137.14] mit langsamen Schwenks […] hier Ulmen und Kastanien, dort die Trauerweide und dort eine Blutbuche eingefangen […]’
Videokassette, die [1*]auswechselbare Kassette (a), die ein Videoband enthält, ein Magnetband zur Aufzeichnung von Fernsehsendungen, Filmen o.Ä. u. zu deren Wiedergabe auf dem Bildschirm eines Fernsehgerätes [° D; D Videoband]
‘Eine Videokassette [134.10] von immerhin halbstündiger Laufzeit gehört zum mir gelieferten Material.’
Kassette (b); Videofilm (b)Video-Verleih, der [1*]Firma o.Ä., die Videofilme (b); gegen Bezahlung vorübergehend einem anderen überlässt, zur Verfügung stellt [°; D Verleih 2; D verleihen 1]
‘[…] dort hatte sich in den Kellerräumen ein Video-Verleih [148.31] eingemietet […]’
Vielfalt, die [1*]Fülle von verschiedenen Arten, Formen o.Ä., in denen etw. Bestimmtes vorhanden ist, vorkommt, sich manifestiert; große Mannigfaltigkeit [D]
‘[…] nicht ohne Hinweis auf die Vielfalt [46.27] barocker Emblematik.’
Vielversprecher, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der zusichert, viele [bestimmte] Dinge zu tun, umzusetzen [° D versprechen 2a]
‘[…] abgeschlagen überließ er das Feld zwei Vielversprechern [171.23].’
Vielzahl, die [5*] o.Pl.große Anzahl von Personen od. Sachen [D]
‘Als Eigner einer Vielzahl [55.22] mittelgroßer Heime zeige sich die staatliche Gewerkschaft zumindest interessiert:’‘Im übrigen hat eine Vielzahl [141.1] beipflichtender Artikel und begeisterter Briefe die Schmähungen aufgewogen.’‘Beeindruckt von der Lebensfreude einer Vielzahl [192.1] alter Menschen […]’‘[…] Chatterjee bereiste eine Vielzahl [209.27] von Großstädten.’‘Die Vielzahl [270.16] anreisender Trauergäste, diese permanente Invasion Leidtragender, hatte Risiken zur Folge […]’
Vieraugengespräch, das [1*] ugs.Gespräch zu zweit, ohne weitere Zeugen [D]
‘Haben kürzlich ein Vieraugengespräch [193.9] geführt.’
Viereck, das [1*] Pl. -eFläche mit vier rechtwinkligen Ecken u. vier gleich langen oder paarweise gleich langen u. parallelen Seiten [° D Rechteck] Unkenrufe zu einem Viereck geschnittene Glasscheibe [°]
‘In der einst durchweg gelb und grün verglasten Veranda - einige Scherben waren durch milchglasige Vierecke [242.5] ersetzt worden - stand ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser aufsetzte.’
Viertel, das [2*]1. der vierte Teil einer Fläche o.Ä. [°]
‘Im Frühjahr wird das rechte obere Viertel [188.21] des Friedhofsgeländes aufgefüllt sein. ’‘Das untere Viertel [188.22], den Urnenbereich, sehe ich bis dahin gleichfalls als geschlossenes Feld.’
2.Stadtteil; Gegend einer Stadt [D ¹Viertel 2a]Armenviertel; NeubauviertelViertelstündchen, die [1*] /Vkl./vierter Teil einer Stunde; 15 Minuten [D Viertelstunde]
‘Sofort, nur noch ein Viertelstündchen [127.27], damit ich das Verhältnis der Intervalle zueinander...’
Vierung, die [1*] Pl. -en GrassEinlage, Einsatz, Füllung [°]
‘Vierungen [253.29], Pfropfen im Lindenholz, gespritzte und verspachtelte Holzwurmspuren zeugten von langwieriger Behandlung.’
Vierzigjährige, der/die [1*]jmd., der vierzig Jahre (2); alt ist [°]
‘Spät erst, als Vierzigjähriger [103.1], kam Alexander Reschke zur Professur.’
Villa, die [1*] Pl. Villengrößeres, vornehmes, in einem Garten od. Park [am Stadtrand] liegendes Einfamilienhaus [Da]
‘Sie wußte, wer in den großbürgerlichen Villen [147.5] längs der Allee, also in Nachbarschaft zu den Vereinigten Friedhöfen gewohnt hatte:’
Großbürgervilla; Großvilla; Villa [Brakup Missingsch]Violett, das [2*]violette, zwischen Blau und Rot liegende Farbe, Färbung [° D; D violett]
‘Bieroński und die Meßbuben in Weiß und Violett [136.6].’‘Die Priester und Meßdiener in Weiß und Violett [256.13].’
Violine, die [1*]Geige [D]
‘Durch eine Lupe erkenne ich farblich abgestimmte, eiförmige, verschachtelte, zur Pyramide gespitzte oder zur Violine [273.26] verfremdete Särge […]’
Visaabteilung, die [1*]relativ selbstständiger Teil einer größeren Organisationseinheit, der für die Bearbeitung und Ausstellung eines Visums zuständig ist [° D Abteilung 2c]
‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung [133.3] der polnischen Botschaft Kontakt hielten […]’
Vision, die [3*] Pl. -enin jmds. Vorstellung bes. in Bezug auf Zukünftiges entworfenes Bild [Dc]
‘[…] entsprach die Wirklichkeit seinen Visionen [59.12]:’‘So sehr mir seine, den Verkehr neu ordnenden Visionen [200.9] einleuchten […]’‘Ich weiß nicht, ob Reschke seine Vorwegsicht - oder sage ich besser: Vision [279.2] - der Piątkowska und Wróbel mitgeteilt hat […]’
Visum, das [3*]Urkunde [in Form eines Vermerks im Pass] über die Genehmigung des Grenzübertritts; Sichtvermerk [Da]
‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum [115.24] geklappt hätte […]’‘[…] die Reise der Piątkowska nach Wilna verzögerte sich um einige Tage, weil das Visum [209.26] verspätet eintraf […]’‘Wenn können nun alle Polen ohne Visum [295.3] überall hin, will ich sehen endlich Neapel.’
VisaabteilungVitalisierung, die [1*] bildungsspr.Belebung, Anregung [° D vitalisieren]
‘Nachdem sich Chatterjee […] allgemein über die Vitalisierung [59.8] Europas durch asiatische Zuwächse geäußert [hatte]’
Vitrinenausstellung, die [1*]Ausstellung, die ihre Exponate in Schaukästen angeordnet hat [° D Vitrine a]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung [112.3], die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente zur Ansicht brachte […]’
Vizedirektor, der [16*] Gen. -sStellvertretender Leiter (eines Unternehmens o.Ä.) [° D Vize, D Direktor 2] Unkenrufe der Vizedirektor Marian Marczak [Register] [°]
‘Aber auch Vizedirektor [109.21] von Nationalbank will schon nicht warten mehr. ’‘[…] der als Vizedirektor [120.9] der Nationalbank mit » sanfter Schärfe« darauf gepocht habe […]’‘Die Gesellschafter Dettlaff, Vielbrand und Karau reisten ab, nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor [121.10] der Nationalbank zum Vorsitzenden gewählt hatte.’‘Mein ehemaliger Mitschüler hat mir viele Personen aufgeschrieben: den maßgeschneiderten Vizedirektor [122.2] Marian Marczak […]’‘Gleich Erna Brakup war der Vizedirektor [131.4] der Nationalbank von allerhöchster Hilfe überzeugt.’‘Der Aufsichtsrat mußte bemüht werden, wobei es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem mittelständischen Unternehmer Gerhard Vielbrand und dem Vizedirektor [151.10] Marian Marczak kam […]’‘[…] der Vizedirektor [176.14] der Nationalbank bestätigte die fristgerechten Überweisungen der Pacht und der Nutzungsgebühren […]’‘Das war zu erwarten gewesen: die Nationalbank in Gestalt ihres Vizedirektors [178.19] zeigte Interesse […]’‘[…] hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht, der nur beim Vizedirektor [193.21] der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit gefunden hatte.’‘Dennoch hielt man sich, bei allem Interesse des Vizedirektors [194.12], auf polnischer Seite zurück. ’‘[…] unter ihnen der Vizedirektor [202.23] der Nationalbank.’‘Leicht rechnen hatte der Vizedirektor [209.16] der polnischen Nationalbank, Zweigstelle Gdańsk.’‘[…] worauf das deutliche Nein des städtischen Angestellten vom Vizedirektor [235.1] der Nationalbank überstürzt genannt […] wurde. ’‘Dem widersprach der Vizedirektor [244.25] der Nationalbank.’‘Nicht wahr, Pan Vizedirektor [246.15] der Nationalbank!’‘Was mögen die immer noch rüstige Dame, der elegante Vizedirektor [274.8] zu den allerneuesten »Erdmöbeln« gesagt haben?’
Vogel, der [1*] Pl. Vögelzweibeiniges Wirbeltier mit einem Schnabel, zwei Flügeln und einem mit Federn bedeckten Körper, das im Allgemeinen fliegen kann [D1]
‘Die Friedhofsbäume ohne Vögel [27.16].’
Volk, das [8*] Pl. Völker1.durch gemeinsame Kultur u. Geschichte [u. Sprache] verbundene große Gemeinschaft von Menschen [D1]
‘[…] von der Idee, von unserer großen, die Völker [16.17] versöhnenden Idee...’‘Als Polin kann ich Dein Volk [89.28] beglückwünschen nur herzlich.’‘Dann aber fällt ihr doch noch ein, daß man die Grenze zwischen den beiden gegensätzlichen Völkern [90.3] sicher machen müsse:’‘Hat nicht der lautverstärkte Ruf »Wir sind ein Volk [90.12]!« das Geflüster der Liebenden […] übertönt?’‘[…] das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk [91.21] täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht:’‘[…] für die bevorstehende Nachbarschaft der beiden, einander so viel Leid nachtragenden Völker [129.20] gut Wetter zu machen.’‘Was der Versöhnung unserer Völker [194.7] dient, soll getrost seinen Preis haben.’
Völkerfamilie; Völkerverständigung 2.o.Pl. Masse der Angehörigen einer Gesellschaft, der Bevölkerung eines Landes, eines Staates [D2]
‘[…] das Volk [91.19] war in Berlin und anderswo wie losgelassen […]’
Völkerfamilie, die [1*] o.Pl. geh.Gemeinschaft der Völker (1) [D]
‘Als auf und unter dem Brandenburger Tor Silvester gefeiert wurde, […] sah die weltweite Völkerfamilie [90.19] zu und staunte.’
Völkermord, der [1*]Verbrechen der Vernichtung einer ethnischen Gruppe, einer Volksgruppe, eines Volksstammes o. Ä.; Genozid [D]
‘Die Todesfabriken, der Völkermord [37.26], das noch immer unfaßbare Verbrechen.’
Völkerverständigung, die [2*]Verständigung, friedliche Übereinkunft zwischen den Völkern (1); [D]
‘All das werde dem Frieden und der Völkerverständigung [113.3] dienen.’‘[…] und seine organisatorischen Bemühungen die » letztmögliche Form der Völkerverständigung [140.18]« genannt.’
Völkerwanderung, die [1*]Abwanderung von jmdm. in ein anderes Land, in eine andere Gegend, an einen anderen Ort; Auswanderung [D Migration b]
‘Sogar Mister Chatterjees angekündigte Völkerwanderung [51.16] […] brachte er auf den Punkt:’
Volksentscheid, der [1*] PolitikEntscheidung von Fragen der Gesetzgebung durch Abstimmung der [wahlberechtigten] Bürger[innen] [° D; D Volksamstimmung]
‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid [211.1] laut gewordene Gegenstimme kein gutes Klima für Alexandras Wünsche zur Folge:’
Volksfest, das [1*](sich oft über mehrere Tage erstreckende) volkstümliche [im Freien stattfindende] Veranstaltung mit verschiedenen Attraktionen [D] Grass Ü Ereignis, das Schaulustige anzieht [°]
‘Die Demontage geriet zum Volksfest [153.28].’
Volkskammer, die [1*] o.Pl. DDRParlament der DDR [D]
‘[…] im Bundestag wie in der Volkskammer [135.14] die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze ausgesprochen wurde […]’
VolkskammerwahlVolkskammerwahl, die [2*]Volkskammer; Wahl (2)
‘[…] mögen Alexander und Alexandra den politischen Alltag - er die dem auslaufenden Staat bevorstehende Volkskammerwahl [111.26], sie die polnische Teuerung - […] besprochen haben.’‘Eine knappe Notiz zum Ausgang der Volkskammerwahl [114.1], den Reschke »einen Pyrrhussieg der Blockparteien« nennt.’
Volksmasse, die [1*] Pl. -nVersammelte Menschenmenge [° D Volksmenge]
‘Wo Volksmassen [251.5]aufmarschiert waren […]’
Volksrepublik, die [1*]volksdemokratisch gesteuerte Republik [D]
‘Auch dieser Urnenfriedhof wurde […] als öffentliche Anlage unter dem Namen »Park XXV-lecia PRL«, das heißt Park des 25. Jahrestages der Volksrepublik [66.19] Polen, zur allgemeinen Nutzung freigegeben.’
Volksschule, die [2*] früherGrund- u. Hauptschule umfassende) allgemein bildende öffentliche Pflichtschule (1) [D1a]
‘Hinzu kamen Klassenfotos diverser Volks- [96.1] und Mittelschulen […]’‘Sie werden ihren Weg an der alten Volksschule [265.21] vorbei durch die Dünen genommen haben.’
Volksschule Weidengasse [Register]Volkswohlfahrt, die [1*] ugs.Amt für öffentliche Fürsorge, Sozialhilfe; Wohlfahrtspflege [° D Wohlfahrt 2a,b]
‘Zusätzliches Kapital stellten Privatversicherungen, später die Volkswohlfahrt [179.19].’
Vollzähligkeit, die [1*]Komplettierung; Gesamtstärke [°]
‘[…] gleich nach dem abermaligen Stühlerücken baten sie Vielbrand, den löchrig gewordenen Aufsichtsrat bis zur Vollzähligkeit [248.29] zu ergänzen […]’
Vollzug, der [1*]Beendigung, Umsetzung [°]
‘[…] wenn sie ihn, was sein Brief verrät, gleich nach Vollzug [84.25] der Liebe bittet:’
Volvo, der [8*]Auto des Herstellers Volvo [Register] [°]
‘Saab oder Volvo [71.8] oder doch ein Peugeot?’‘[…] zuletzt tippte ich auf schwedische Modelle, Saab oder Volvo [284.17].’‘Reschkes neuer Wagen -jetzt bin ich sicher, ein Volvo [287.19] - stand […] auf dem bewachten Parkplatz zwischen Theater und Stockturm, dem Zeughaus gegenüber.’‘Ich weiß, daß der neue Wagen, in dem sie südwärts fuhren, ein Volvo [295.9] 440 war.’‘Der Volvo [295.11] gilt, wie alle schwedischen Autos, als besonders stabil.’‘Den Volvo [295.22] werden sie in der Hotelgarage gelassen haben.’‘Über dreißig Meter tief runter, das hält selbst ein Volvo [299.9] nicht aus.’‘Trotzdem sagt der Polizeibericht: Es ist ein Volvo [299.18] gewesen.’
Vorabend, der [1*]Abend des gestrigen Tags [°]
‘[…] setzte ihm dann erst die am Vorabend [63.28] vergessene Baskenmütze auf.’
Vorahnung, die [2*] Pl. -enunbestimmtes Gefühl, Ahnung von etw. [Unheilvollem] [D]
‘Doch nicht nur der zu früh blühende Raps gab seinen Vorahnungen [125.18] Nahrung […]’‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen [163.29] in Luft aufgehen zu lassen;’
Vorarbeiter, der [1*]Leiter einer Gruppe von Arbeitern [D]
‘[…] als Frieda Formella, Erna Brakups jüngste Schwester, im Herbst '32 mit Otto Prill, einem Vorarbeiter [173.21] der Margarinefabrik Amada, Hochzeit feierte.’
Vorausschau, die [3*]Einsicht in Bezug auf kommende Entwicklungen [D]
‘Reschke, geübt in Vorausschau [68.14], sah Grabfeld an Grabfeld grenzen.’‘So sehr ich wünsche, daß ihr zu lauter Ausruf - man blickte sich nach uns um - bestätigt wird, dennoch erschreckte mich ihre Vorausschau [69.31].’‘[…] um so, mit Hilfe der Natur, unserer warnenden Vorausschau [280.25] Ausdruck zu geben.’
Voraussicht, die [1*] o.Pl.auf Erfahrung od. Kenntnis der Zusammenhänge beruhende Vermutung im Hinblick auf Künftiges [D]
‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht [281.29], die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer erprobt hatte, die räumlichen Konsequenzen der in Planung befindlichen » Bungagolf«-Projekte […]’
Vorbedacht, der [1*] in der Fügung: mit Vorbedachtnach genauer Überlegung u. in bestimmter Absicht [D]
‘Es ist, als wollten die Menschen einander mit Vorbedacht [190.11] auslöschen, damit nichts bleibt...’
Vorbehalt, der [3*] Pl. -eEinschränkung; geltend gemachtes Bedenken gegen eine Sache [der man sonst im Ganzen zustimmt] [D]
‘Es muß gelingen, alle Vorbehalte [53.11], die in Vilnius laut werden könnten, zu entkräften.’‘Dennoch kann ich die gegenwärtige Hochstimmung nicht ohne Vorbehalt [89.8] teilen:’‘[…] bei polnischem Vorbehalt [234.22] werde man mit einer auf hundert Jahre beschränkten Erbpacht zufrieden sein.’
Vorbereitung, die [3*] Pl. -endas Vorbereiten, Sichvorbereiten; Maßnahme, durch die jmd., etw. auf, für etw. eingestellt, geeignet gemacht wird [° Da; D vorbereiten a]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion, über weltweite Vorbereitungen [15.29] zur Feier der Jahrtausendwende:’‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] die Vorbereitung [109.1] von Gesprächen mit sogenannten Berufsvertriebenen, so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’‘[…] dienen sie doch ortsnah der Vorbereitung [246.2] zum Tode;’
Vorbild, das [3*]Person od. Sache, die als [idealisiertes] Muster, als Beispiel angesehen wird, nach dem man sich richtet [D]
‘[…] dieser Gleichklang zu stimmig ist, passend allenfalls für ein Singspiel nach berühmtem Vorbild [21.30] […]’‘Als seine Vorbilder [46.28] nannte er große Namen:’‘Indem der […] die häufig erwähnten barocken Beinkammern zum Vorbild [207.25] neuer Planung erhob […]’
Vorbote, der [1*]jmd., der durch sein Erscheinen etw. ankündigt; Vorläufer; erstes, frühes Anzeichen [D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten [47.22] oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft […]’
Vorderbein, das [1*] Pl. -eeines der beiden vorderen Beine bei Tieren [D]
‘Alle vier Finger der Vorderbeine [159.29] […] sind den Fotos abzulesen.’
Vordergrund, der [2*]vorderer, unmittelbar im Blickfeld stehender Bereich (eines Raumes, Bildes o.Ä.) [D]
‘Mit dem Pfarrhaus nahm die langgestreckte Birgittenkirche den Vordergrund [235.20] ein.’
*sich in den Vordergrund drängen sich in den Mittelpunkt stellen [D*]
‘Mag sich die Politik durch auftrumpfende Lebensbeweise immer wieder in den Vordergrund [171.7] drängen […]’
Vorfeld, das [2*]außerhalb, vor etw. liegendes Gelände [D1]
‘[…] auf dessen Vorfeld [21.14] ein Dutzend Halbwüchsige Fußball spielten […]’‘[…] denn den Halbwüchsigen habe das Fußballspiel im Vorfeld [26.29] des sowjetischen Soldatenfriedhofs keinen Spaß mehr gemacht.’
Vorgänger, der [1*] Gen. -sjmd., der vor einem anderen dessen Stelle, Funktion, Amt o.Ä. innehatte [D]
‘Der neue Präsident […] hatte sich einen Ministerpräsidenten bestellt, dem die melancholische Aura des Vorgängers [205.16] fehlte […]’
Vorgarten, der [1*] Pl. -gärtenkleineres, vor einem Haus gelegenes Stück Land zur Anpflanzung von Gemüse, Obst, Blumen o.Ä. [° D; D Garten]
‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten [102.6] und Parkanlagen Krokusse und andere Blumen.’
Vorgabe, die [1*]etw. Vorangestelltes; Einleitung [°]
‘Ihren akzentuierten Sätzen war Gelächter vor- und nachgestellt, das grundlos zu sein schien, bloße Vor- [11.22] oder Zugabe.’
Vorgang, der [1*]etw., was vor sich geht, abläuft, sich entwickelt [D1]
‘Nicht nur das Brautpaar, auch die Trauzeugen glaubten, solange der amtliche Vorgang [291.28] dauerte, als Insassen einer Schatzkammer in andere Zeit gespiegelt zu sein.’
Vorgeschichte, die [2*]das, was einem Fall, Vorfall, Ereignis o.Ä . vorausgegangen u. dafür von Bedeutung ist [D2]
‘Und als Marian Marczak in das Schweigen hinein »Niemand hier ist ohne Vorgeschichte [287.6]« sagte und sogleich die Augen niederschlug, wurde ihm zugestimmt.’‘[…] dabei die Vorgeschichte [293.9] der Vereinigten Friedhöfe Sankt Katharinen, Marien, Joseph, Birgitten und so weiter nicht vergessen […]’
Vorgriff, der [1*]Vorwegnahme von etw. beim Erzählen, Berichten o.Ä., was erst später passiert ist [° D vorgreifen 3]
‘Später, nach einem datierten Vorgriff [35.6] auf die Jahrtausendwende, schreibt er: »Laufe am Stock, fast erblindet...«’
Vorhaben, das [2*] Pl. - a)das, was jmd. vorhat; Plan [D]
‘Eine diskrete Betreuung, bis hin zu Hausbesuchen, gehörte schon lange zu meinen Vorhaben [238.10] […]’
b)Projekt [D]
‘Es hieß, als flankierende Maßnahme könne ein solch langfristiges Vorhaben [108.4] sogar der deutschen Einheit nützlich werden.’
Vorhand, die [1*]*die Vorhand gewinnen überwiegen, sich behaupten [gegen etw.] [°]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, […] gewann wieder ihr Lachen Vorhand [29.2]:’
Vorjahr, das [2*]voriges, vorhergehendes Jahr (1); [D]
‘Wenn im Vorjahr [276.5] alles zu früh, viel zu früh gekommen war - der Raps, die Unken -, war in diesem Frühjahr alles spät, viel zu spät dran.’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr [280.28] gehört […]’
Vorkaufsrecht, das [4*] Rechtsspr.Recht (1);, etw. Bestimmtes, wenn es zum Verkauf steht, als Erste[r] angeboten zu bekommen [D]
‘[…] langfristige Pachtverträge mit Vorkaufsrecht [55.30] sollten, bei allem noch so verständlichen Mißtrauen, möglich sein.’‘Der gesamte Grund und Boden […] wurde […] unter Pachtvertrag genommen, bei festgeschriebenem Vorkaufsrecht [118.10].’‘Für acht weitere Häuser […] mußten Pachtverträge abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht [191.25].’‘Bei Abschluß des Vertrages habe man eine nur sechzig Jahre dauernde Pachtfrist ausgehandelt, allerdings mit eingeschriebenem Vorkaufsrecht [269.31].’
Vorlage, die [2*]1. o.Pl.Hinlegen, Darbietung von etw. vor jmdn. zur Ansicht, Begutachtung, Bearbeitung o.Ä. [° D vorlegen 1]
‘[…] in Polen gebe es jetzt gegen Vorlage [92.23] eines »Kuroniówka«, benannt nach dem Sozialminister Jacek Kuro%/n, für Notleidende einen Schlag Suppe […]’
2.etw., was bei der Anfertigung von etw. als Muster, Grundlage, Modell o.Ä. dient [D3a]
‘Sie benutzen Dein Netz, das nun meines sein darf, als Vorlage [101.11]...’
Vorleben, das [4*]jmds. Vergangenheit [D]
‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen [46.21] Stadt allenfalls auf dem Katasteramt fand.’‘Nach soviel Vorleben [156.7] begannen die beiden, sich zu entdecken.’‘Mit Jerzy Wróbel interessierte sich Alexandra Piątkowska für das verschollene Vorleben [222.2] ihrer Stadt […]’‘Sie stocherte im Vorleben [286.17] der Piątkowska herum […]’
Vorname, der [5*] Pl. -nvon den Eltern bestimmter [u. amtlich eingetragener] Name (a);, der die Individualität einer Person kennzeichnet [D]
‘[…] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen [22.6] erschreckt haben.’‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen [27.19] und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung draufsetzen wollte […]’‘[…] ergänzt durch die Vornamen [62.6] meiner Brüder […]’‘Vom ersten bis zum letzten Brief folgt sie der polnischen Schreibweise ihrer Vornamen [87.17].’‘[…] weshalb er dem einzigen Sohn entsprechende Vornamen [165.13] gegeben habe.’
Vorort, der [3*] Gen. -(e)s; Pl. -eOrtsteil, kleinerer Ort am Rande einer größeren Stadt [D1]
‘Als sie auf der Großen Allee, die Grunwaldzka heißt und den Vorort [65.5] Wrzeszcz mit der Stadt verbindet, in Höhe der ehemaligen Sporthalle in Richtung Stadt und bewachtem Parkplatz rollten […]’‘[…] in Resthäusern zwischen den wochenlang qualmenden Trümmern der Stadt oder in den Armenvierteln der Vororte [217.14], wo ihnen niemand die Kellerwohnung […] streitig machte.’‘[…] welche Filme mit Asta Nielsen oder Harry Piel, mit Zarah Leander oder Hans Albers ab wann in den zwei Kinos des Vorortes [222.9] gezeigt wurden, erfuhr sie durch die Brakup.’
ArbeitervorortVorrat, der [3*]etw., was in mehr od. weniger großen Mengen zum Verbrauch, Gebrauch vorhanden, angehäuft ist, zur Verfügung steht [D]
‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder, der bald für den Versöhnungsfriedhof auf Vorrat [150.5] zu arbeiten begann.’‘Wróbel war bei den Lutschern geblieben, deren Vorrat [265.20], nach Bedarf, aufgefüllt wurde.’‘[…] da zu Reschkes Nachlaß jenes Tonband vom Vorjahr gehört, auf dem er Unkenrufe als Vorrat [280.29] eingefangen hatte […]’
Vorsatz, der [1*] Pl. -sätzeetw., was sich jmd. bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss [D1]
‘Man müsse viel nachholen. Und ähnliche Vorsätze [180.18].’
Vorschein, der [3*] Grassa) Hervortreten, Erscheinen [von etw. Verborgenem] [° D]
‘[…] so dem erschreckenden Vorschein [77.13] seines Grabsteins einen Sinn zu geben […]’‘Nach jedem Vorschein [282.29] von Zukunft setzen sie eine Zäsur, ihr wehmütiges Geläut.’
b)Vorgeben von etw; Heuchelei [°]
‘Ach, die Erleichterung und die Leere danach. Kein Vorschein [267.27] mehr.’
Vorschlag, der [5*]etw., was jmd. jmdm. vorschlägt; Empfehlung eines Plans [D1]
‘Sein Vorschlag [40.31] hieß: »Polnisch-Deutsche Friedhofsgesellschaft.«’‘Diese Personen hatten zugesagt, im Gründungsfall als Gesellschafter die drei deutschen Sitze im Aufsichtsrat zu besetzen, Frau Dettlaff auf Vorschlag [117.12] des Bundes.’‘[…] doch wurde mit dem Vorschlag [144.14], aufzuhören, solange es schön sei, ihrer Geschichte die Wendemarke gekerbt.’‘[…] hatte Vielbrand einen Vorschlag [193.20] eingebracht, der nur beim Vizedirektor der Nationalbank interessierte Aufmerksamkeit gefunden hatte.’
Gegenvorschlag FVG in Vorschlag bringen nennen, empfehlen [°]
‘[…] die Gegengabe des Bundes: ein offenbar listig von Reschke in Vorschlag [113.13] gebrachtes Exemplar […]’
Vorschrift, die [2*] Pl. -enAnweisung, deren Befolgung erwartet wird u. die ein bestimmtes Verhalten od. Handeln fordert [D]
‘Reschke achtete streng darauf, daß kein Stein den Vorschriften [150.7] der Friedhofsordnung querstand.’‘Doch Reschke begnügte sich nicht mit Vorschriften [150.15];’
Vorschuß, der [2*]im Voraus bezahlter Teil des Lohns, Gehalts o.Ä. [D Vorschuss]
‘Und doch gibt er der Schubkraft des Unternehmens Vorschuß [53.9]:’‘Vorsichtig und von etlichen Wenn und Aber umzäunt, hat Reschke der gemeinsamen Idee einigen Vorschuß [85.10] auf Zukunft hingeblättert:’
Vorsicht, die [2*]aufmerksames, besorgtes Verhalten in Bezug auf die Verhütung eines möglichen Schadens [D]
‘Jemand, wahrscheinlich Wróbel, riet Vorsicht [124.10] an […]’‘Auf einer Kiste steht, wie mir Jerzy übersetzte, ›Vorsicht [195.30] Glas!‹ geschrieben.’
Vorsitzende, der/die [3*]jmd., der in einem Verein, einer Partei o.Ä. die Führung u. Verantwortung hat od. in einer Gruppe Verantwortlicher die leitende Position hat [D]
‘[…] nachdem sich der Aufsichtsrat eine Satzung plus Geschäftsordnung gegeben und den Vizedirektor der Nationalbank zum Vorsitzenden [121.11] gewählt hatte.’‘»Zur Sache, bitte!« rief der Vorsitzende [178.4] Marczak. ’‘[…] in bunter Reihe hat sich eine Sitzordnung ergeben, nach der Vielbrand als Vorsitzender [273.3] zwischen zwei Neumitgliedern sitzt:’
EhrenvorsitzendeVorsorge, die [3*]Maßnahmen, mit denen einer möglichen späteren Entwicklung od. Lage vorgebeugt, durch die eine spätere materielle Notlage od. eine Krankheit nach Möglichkeit vermieden werden soll [D]
‘[…] leitete er diese Vorsorge [17.30] von der in allen Ostblockstaaten herrschenden Mangelwirtschaft ab:’‘Daß die Witwe […] ihre Zahnbürste mitgebracht hatte, nannte er »eine erstaunliche, doch vernünftige Vorsorge [78.25]«.’‘Die Vorsorge [142.20] für den Tod ist frei von Rücksicht auf den Konjunkturverlauf.’
Vorspeise, die [1*]aus einem kleinen Gericht bestehender, dem Hauptgang vorausgehender Gang [D]
‘Beim Essen - Vorspeise [73.25], Hauptgericht, Dessert - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’
Vorspiegelung, die [2*] Pl. -endas Vorspiegeln; Vortäuschung [D]
‘Mir, dem das Postulat der Vergänglichkeit seit frühen Studienjahren vertraut ist, wollte diese Vorspiegelung [62.16] nicht einleuchten.’‘Und schon beginne ich seinen Vorspiegelungen [260.3] zu glauben:’
Vorteil, der [1*]etw. (Umstand, Lage, Eigenschaft o.Ä.), was sich für jmdn. gegenüber anderen günstig auswirkt, ihm Nutzen, Gewinn bringt [D1a]
‘Auf Dauer gesehen ist nichts überzeugender als der Vorteil [270.8]...’
Vortrag, der [8*] Gen. -s; Pl. -träge1.Rede über ein bestimmtes [wissenschaftliches] Thema [D1]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. Reschke diesen Vortrag [38.19] […] wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘Fachleute […] wurden zu Vorträgen [107.2] eingeladen.’‘Alexandras improvisierter Vortrag [114.14] über das Vergolden als Handwerk und ihre Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler [126.4] […]’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag [194.28] abzuspulen.’‘Ich bin mir sicher, daß er seinen alles verpatzenden Vortrag [195.8] zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat […]’‘Indem der mittelständische Unternehmer des Professors kürzlich dozierten Vortrag [207.23] nach seinem Belieben auswertete […]’
2. das Vortragen; Darbietung [D2]
‘Hinzu kam seine Gabe des Vortrags [112.19]:’
Vortritt, der [2*]im Vergleich zu jmd., etw. anderem wichtigerer Stellenwert, größere Bedeutung [D Vorrang 1]
‘[…] doch beschlossen war, im Zweifelsfall immer der Polnisch-Deutsch-Litauischen Friedhofsgesellschaft Vortritt [116.29] zu lassen.’‘Andere Nachrichten hatten Vortritt [157.13] […]’
Vorvergangenheit, die [1*]sehr weit zurückliegende Geschichte von jmdn., etw. [°]
‘Mit weit zurückliegenden Sterbedaten […] erinnerten sie an die Vorvergangenheit [23.4] der Friedhofsanlage.’
Vorvertrag, der [1*] Rechtsspr.vertragliche Verpflichtung zum Abschluss eines Vertrages (a) [D]
‘In Gegenwart eines Ministerialbeamten aus Bonn wurde in Düsseldorf ein Vorvertrag [114.22] notariell beglaubigt […]’
Vorwand, der [1*]nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund; Ausflucht [D]
‘Die Piątkowska rauchte sofort, obgleich Mücken keinen Vorwand [277.14] boten.’
Vorwegsicht, die [1*] o.Pl.auf Erfahrung od. Kenntnis der Zusammenhänge beruhende Vermutung im Hinblick auf Künftiges [D Voraussicht]
‘Ich weiß nicht, ob Reschke seine Vorwegsicht [279.1]- oder sage ich besser: Vision - der Piątkowska und Wróbel mitgeteilt hat […]’
Vorwissen, das [1*]etw., was man über eine bestimmte Sache schon weiß, ehe man sich eingehender darüber informiert [D]
‘Mein Vorwissen [45.23], besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation gefaßt.’
Vorwurf, der [3*] Pl. VorwürfeÄußerung, mit der jmdm. etw. vorgeworfen, jmds. Handeln, Verhalten gerügt wird [D1]
‘Auf eine der Glossen, die […] in dem Vorwurf [140.15] gipfelte, »mit Leichen Rückeroberung« betreiben zu wollen, hat er prompt als geübter Leserbriefschreiber geantwortet […]’‘Ich mußte Abhilfe fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe [174.14] wie ›Polnische Wirtschaft‹ anhören.’‘Vorwürfe [247.26] jedoch, die den angeblichen deutschen Heißhunger betreffen, muß ich entschieden zurückweisen.’
Vorzeichen, das [1*] Pl. - Anzeichen, das auf etw. Künftiges hindeutet; Omen [D1]
‘Auch ich sah zu jener Zeit nur trübe Zukunft voraus, weshalb meine liebe Alexandra meinen Hang, jedem noch so stabilen Gemäuer düstere Vorzeichen [266.29] abzulesen, oft genug verspottet hat:’
Vorzeit, die [2*] Pl. -enlängst vergangene, vorgeschichtliche [u. geheimnisvoll anmutende] Zeit (1) [D1]
‘[…] Sargnägel wiesen, die meisten gut einen Zeigefinger lang, aus frühbarocken bis spätbiedermeierlichen Vorzeiten [132.12] auf Reschkes gegenwärtige Pläne.’‘Dort fanden wir wahre Raritäten, die uns Jerzy mit verschämtem Finderstolz wie Stücke aus grauer Vorzeit [174.22] bloßlegte.’
Vorzug, der [2*] Pl. Vorzügegute Eigenschaft, die eine bestimmte Person od. Sache (im Vergleich mit jmdm. od. etw. anderem) auszeichnet, hervorhebt [Dc]
‘[…] über die Vorzüge [59.6] der wendigen, lärmschwachen und selbstredend abgasfreien Fahrradrikschas […]’‘[…] und schließlich die Vorzüge [138.29] der hinduistischen Feuerbestattung aufzählte?’
Votum, das [1*] Pl. VotenUrteil, Stellungnahme [D4]
‘Wróbel hatte seinen Antrag abgesichert, indem er die Voten [244.15] einiger namhafter polnischer Historiker zitierte […]’
Vulkanausbruch, der [1*] Pl. -ausbrüchedie Eruption, die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit eines Feuer speienden Bergs, wobei aus dessen Innerem Lava u. Gase ausgestoßen werden [° D ²Vulken; D Ausbruch 2b]
‘Als dann Vulkanausbrüche [261.10] auf der Insel Luzon die zuvor gelieferten Bilder […] unter Asche und Schlamm begruben […]’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. V. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-815E-6