304.

1.

Wenn die Windsbraut daher fährt, soll man sich auf den Boden legen, wie beim Muodisheer, weil sie sonst einen mitnimmt 1.

Ertingen.

Fußnoten

1 Vgl. Schönw. II. 113.

2.

Die Windsbraut soll man brav schelten, sich selber aber bekreuzigen, dann weicht sie. Sie ist des Teufels Braut.

3.

Nimmt die Windsbraut Jemand den Hut, soll man das Kreuz gegen sie zu machen, dann läßt sie ihn fahren.

4.

Die Windsbraut ist sehr boshaft. Sie kommt gern im »Heuet«, oder »Oehmdet«, oder wenn man das »Werg aufhebt«, wo sie es liebt, dem Bauer seine Sachen zusammenzuwalzen und diese »Warglətẽ« auf fremdes Eigenthum zu führen. Sie stürzt die Heuwagen um, nimmt den Männern ihre Hüte und Schweißtücher. Man spricht aber auch von der »Windin«, im Gegensatz zum »Wind«, das Gleiche.

5.

Wo eine Windsbraut auffährt, ist eine Hexe aufgesprungen.

[192] 6.

Der »Wind« hat die »Weibsbilder« auf'm Strich. Er ist's, der ihnen die Röcke hebt u. dgl. Rast es recht unbändig, so sagt man: »dês işt sui – d'Frauənamə sind äll d' əõflätigşte gsəẽ« 1.

Fußnoten

1 Vgl. Schönw. II. 106.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 304.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FF78-2