2.

Die Dambecker Kirche ist uralt; in der Sündfluth ist sie mit ihren zwei großen schönen Glocken untergegangen. Einst am Johannistage, Mittags zwischen 12 und 1 Uhr, hüteten Kinder am Dam-See [368] ihre Gänse und wuschen ihre Schürzen. Da kamen die beiden Glocken zum Vorschein. Das eine kleine Mädchen hängte über die eine derselben ihre Schürze zum Trocknen und diese blieb oben, während die andere wieder in die Tiefe sank, aber noch alle Johannis wieder zu Tage kommt; wer nur den rechten Zeitpunkt trifft, der kann sie haben. Weil nur für die Reichen bestimmt, kann die gebliebene Glocke mit zwölf Pferden nicht von der Stelle geschafft werden; als sie aber hernach auch für die Armen mitbestimmt wird, wird sie von vier Ochsen gezogen. ›All vir tau glik, so gaut för dei Armen, as för Rik‹, sagte der Fuhrmann; seine vier Ochsen zogen an und gingen mit der Glocke fort. Noch heute hängt die Glocke in der Neu-Röbelschen Kirche und man kann es deutlich hören, wie sie ruft ›Dam-beck! Dam-beck!‹


Pastor Behm in Melz.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 502. Die Dambeck'sche Glocke in Röbel. 2. [Die Dambecker Kirche ist uralt; in der Sündfluth ist]. 2. [Die Dambecker Kirche ist uralt; in der Sündfluth ist]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-DF3B-C