6. Cantata

Aria.

Sage doch gekränktes Herze,
Was deines Leidens Ursprung ist?
Du kennst die Unruh meiner Seelen;
Wie lange soll ich mich noch quälen?
Sag, bin ich selber Schuld daran?
Entdecke mir nur mein Verbrechen;
Hernach magst du das Urtheil sprechen,
Ich hör es gern und willig an.
Da Capo.

[317]
Du schweigst, was hilft mich alles Klagen!
Du willst zu meiner Pein,
Gar nicht ein Wörtchen sagen.
O mehr als harter Schluß
Den ich erwarten muß!
Aria.

Hilft kein Bitten, hilft kein Flehen,
Ach! so ists um mich geschehen;
Liebste Freyheit gute Nacht.
Kann sich mein Herz dazu entschliessen,
So muß ich mein Verhängniß küssen,
Es stammt von einer höhern Macht.
Da Capo.

Itzt komm ich auf die Spur?
Mein Herz, gesteh es nur:
Mirtillo bleibt dein Gegenstand,
Du giebst dich selbst zum Unterpfand.
Der Trieb muß von dem Himmel stammen;
So lieb ich künftig auch
Den Ursprung meiner Flammen.
Aria.

Süsse Regung reiner Triebe
Laß die Unschuldvolle Liebe
Meiner Seelen Nahrung seyn.
Laß mich ja kein Schicksal trennen
Laß mich keine Falschheit kennen,
Sonst geh ich kein Bündniß ein.
Da Capo.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Gedichte. Gedichte. Cantaten und Fabeln. 6. Cantata. 6. Cantata. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B2E4-5