[291] An die Wohlädel-gebohrne Schatz-währt

1.
Sol ich solche hohe tugend/
die uns reisset aus uns hin/
Schatz-währt/ solchen weisen sin/
solche zier der zarten jugend/
den sie bliklich kan erweisen/
mit geschränkten liedern preisen?
2.
Gerne wolt' ich solches zahlen/
was die schöne Ledar heisst;
aber ihrer tugend strahlen
tränken meinen ganzen geist/
daß ich mich nicht kan besinnen
ein so hohes zu beginnen.
3.
Doch ich kan so viel noch denken/
daß ihr Liebster ihr ist hold/
weil sie ihm das hertz kan lenken/
und sie höher hält als gold/
als ein reiches kaufmans-schif/
das der wind im Ost anpfiff.
4.
Warlich er ist hochbeglükket/
daß ihn solch ein wunder-bild/
solche schönheit/ helt bestrükket/
die noch mehr als perlen gilt.
O wie wohl ist der daran/
der so glüklich leben kan!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Jugend-Flammen. Das achte Lied. An die Wohlädel-gebohrne Schatz-währt. An die Wohlädel-gebohrne Schatz-währt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AF9C-D