[22] Ohne Dank

Selige Sonne! Du darfst spenden
Blumenkindern warmes Licht;
Und die Blumen alle wenden
Fromm empor ihr Angesicht.
Aber ich bin matt und krank,
Weil ich liebte ohne Dank;
Meine Seele glutenvoll
Weiß nicht, wem sie glühen soll.
Wie die Schwäne südwärts ziehen,
Wann der Winter stürmt zu Feld,
Will ich kälteschaudernd fliehen
Stumpfer Menschen öde Welt.
Auf den Matten blüht mein Trost,
Wo die Sonne Blumen kos't,
Die ihr dankbar Angesicht
Wenden auf zum lieben Licht.

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TextGrid Repository (2012). Wille, Bruno. Ohne Dank. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A992-6