13. Auf Marolphus und seine Mspta

Mit alter Schrifft verschwendt Marolphus seine Zeit,
Und denkt kein Schrifftbuch 1 sey zu theur von ihm bezahlet,
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Ob gleich darinnen nur sich die Unwissenheit
Durch manchen falschen Zug vorwitzig abgemahlet;
Indem der Staub zwar halb die Zeilen ausgethan,
Die Zeit die Blätter hat zerrieben,
Doch wo an derer stat die Motte mit dem Zahn
Arabisch deutlich gnug geschrieben:
Marolphus liesst es durch, und findt
Den Schreiber bey dem Zug, das Alter bey der Tint;
Er widmet ihm die beste Stunden,
Und denkt er sey ein grössrer Mann,
Dass er die Münchenschrifft nachdrücklich lesen kan,
Als hätt' er erst zu Meyntz die Druckerey erfunden.

Fußnoten

1 Kein Schrifftbuch. Man ist weder albern genug gewesen, das Wort Manuscript in Deutschen Versen zu gebrauchen, noch geschickt genug dasselbe besser zu verdeutschen, sintemahl das jenige, was man eineHandschrifft im Deutschen nennet, ein gantz ander Ding ist. Was im übrigen diese Uberschrifft an sich selbst betrifft, so wird dieselbe ohne Zweiffel den jenigen zu lang scheinen welche dergleichen Gedichtenach den Zeilen und nicht dem Verstande messen. Um denenselben nun zuzeigen, das es weniger Mühe erfodere kurtz als lang zu seyn, so hat man ihnen folgende Uberschrifft statt der Vorhergehenden höher setzen wollen:


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TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. 13. Auf Marolphus und seine Mspta. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9FA2-F