36. An Lollius

Vergib mir, Lollius, dass über deinen Tausch,
Von dem du so viel sprichst, ich hertzlich itzund lach':
Vor liefst du in Geheim unsaubern Metzen nach,
Itzt säufst du öffentlich dir einen guten Rausch;
Vor lief die Seele nur, doch nicht dein Nahm Gefahr, 1
Und itzt bist du zugleich ein Sünder, und ein Narr. 2

Fußnoten

1 Doch nicht dein Nahm Gefahr. Weil es in Geheim geschahe; und folgends was der Welt nicht bekant war, ihm an seinem ehrlichen Nahmen keinen Schaden thun konte.

2 Ein Sünder und ein Narr. Zwar sind alle Sünder Narren, wenn dieses Wort in einem weiten Verstande genommen wird. Einem trunckenen Menschen aber kommt es eigentlich zu.

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TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte achtes Buch. 36. An Lollius. 36. An Lollius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9C68-D