Der Kranke

Manchmal hebe ich meine Hände von der Decke ins Licht.
Nicht lange, denn sie sind schwer; und sehe wie das Licht
Sie umflicht mit einem roten Geäst von Blut.
Ich fühle eine fremde Wärme, die mir nicht wehe tut,
Mich in einen milden Schlafschleier spinnen.
Alle Menschen kommen und gehn und sind gut.
Sie sagen: ich leide. Doch ich vergaß das. – Leid? –
Ich kann mich dunkel immer nur auf eins besinnen:
Irgendwo in der Ferne vergeht die Zeit.
Irgendwo in der Ferne muß mein Leben verrinnen.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Weissmann, Maria Luise. Der Kranke. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9B7B-B