[35] Die Schamhaftigkeit

Wie schamhaft, wie bescheiden ist
Mein Mädchen, die sanfte Blondine!
Als ich sie öffentlich geküßt,
Sprach sie mit zorniger Mine:
Wie? Unverschämter, geh! was denkt die Welt von mir?
Heut Abends fordr' ich selbst noch Rechenschaft von dir.
Wie schamhaft sittsam ist sie nicht
Mein Mädchen, die keusche Blondine!
Ich kam zu ihr: schon brannte Licht,
Ich wagts – – mit drohender Mine
Rief sie: o schäm dich! sieh! der Nachbar guckt heraus:
Sie zog den Vorhang vor, und blies die Lichter aus.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weiße, Christian Felix. Gedichte. Scherzhafte Lieder. Die Schamhaftigkeit. Die Schamhaftigkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-99DA-5