Die zweiundvierzigste Fabel.
Vom Balken und den Ochsen.

Ein ellern balk tet kleglich klagen
Uber die ochsen, die in zogen,
Und sprach: »Ir seid undankbar tier,
Unbarmlich handelt ir mit mir
Und zieht mich hin on alle gnad
Uber stock und stein, durch tiefen kat.
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Das tut mich warlich ser verdrießen,
Und ir mich nicht laßen genießen,
Daß ich euch fast eur ganzes leben
Von meinen blettern zeßen geben.«
Da sprach ein ochs: »Du sihst je wol,
Wie man uns schleht die haut so voll:
Unser seufzen solt dich je lern,
Daß wir dich ziehen ganz ungern.«
Sobald der balk hort ir unschult,
Het er auch mit den ochsen gdult.
Wir sollen uns nicht widersetzen
Den, die uns on irn willen letzen,
Und nicht verfolgen aus unmut
Den, der unwillig schaden tut.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Fabeln. Esopus. Erster Theil. Das ander Buch. 42. Vom Balken und den Ochsen. 42. Vom Balken und den Ochsen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-91B3-8