[21] Nevermore

Voran mein armes Herz, mein alter Kampfgenosse,
Neu baue im Triumph dein buntes Siegestor,
Von falschem Goldaltar steig' Weihrauchduft empor,
Gib, dass an Abgrundshang der Flor der Blumen sprosse,
Voran mein armes Herz, mein alter Kampfgenosse.
Zu Gott hin dringe deines Lieds verjüngter Klang,
Lass, heis're Orgel, das Tedeum mächtig tönen,
Die frühen Runzeln schmink', dein Antlitz zu verschönen,
Häng' rote Teppiche die morsche Wand entlang,
Zu Gott hin dringe deines Lieds verjüngter Klang.
Klingt Schellen, läutet Glöckchen, tönet Glocken!
Mein weltentrückter Traum ward Wahrheit, es umschlingt
Mein froher Arm das Glück, den Fremdling, leicht beschwingt,
Der schüchtern flieht beim Nah'n der Menschen, die ihn locken.
Klingt Schellen, läutet Glöckchen, tönet Glocken!
Lebendig Seit' an Seite ging mit mir das Glück;
Das Leben, mitleidlos, entschreitet ohne Säumen,
Der Wurm ist in der Frucht, Erwachen ist im Träumen,
Die Reu' ist in der Lieb', so zwingt uns das Geschick.
Lebendig Seit' an Seite ging mit mir das Glück.

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TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Verschiedenes. Nevermore. Nevermore. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7478-F