Der selige Noske

Es ist ja beinah Leichenschändung,
wenn man dir, Gustav, eine klebt.
Du sprichst von deiner neuen Sendung . . .
Eisner ist tot.
Und sowas lebt.
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Die Hände in den Hosentaschen,
hältst du noch einmal Instruktion.
Hast du die Finger dir gewaschen?
Sie sind noch rot . . . Du weißt, wovon.
Nochmal? Nach dieser Kapp-Blamage?
Nochmal? Und wieder mit Hurra?
Die Unteroffiziersvisage
hat jeder dick – Mensch, bleib bloß da!
Blamier nicht die Parteikollegen!
Du Bendlerstraßensozialist!
Geh in Pension mit Gottes Segen!
Wohl dir, daß du Beamter bist!
Brutal und roh zu den Genossen,
beschubst von jedem Lieutenant –
so hast du deutsches Blut vergossen.
Das Maul: dein Rex. Format: Sergeant.
Dann wurden die Kadetten tätlich.
Und Gustav fuhr ums Morgenrot . . .
Bleib in Hannover. Nähr dich redlich.
Und iß nur, garantiert unschädlich,
dein wohlverdientes Gnadenbrot –!

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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1922. Der selige Noske. Der selige Noske. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-6CD3-6