Denkmalsschmelze

Da steht nun Gustav der Verstopfte,
aus Eisenguß, die Hand am Knauf.
Jedwedes brave Herze klopfte
und schlug zu jenem Standbild auf.
Und da –? Er wackelt auf dem Sockel,
man gab ihm einen kräftigen Schub.
Die Adler, seine Ruhmesgockel,
das kommt nun alles hin zu Krupp.
Ein kleiner Hund ist der Entennte
vermutlich brüderlich gesinnt.
Er schnuppert an dem Postamente
und hebt das Bein. Die Träne rinnt.
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Doch plötzlich sieht sein Aug nach oben.
Der Fürst ist weg! Wer weiß da Rat?
Sein Hinterbein bleibt zwar erhoben,
doch tut er nicht mehr, was er tat.
Du kleiner Hund, sei nicht verwundert.
Man kanns verstehn. Du bist verdutzt.
Denn seit dem Jahre Siebzehnhundert
hat ER zum ersten Mal genutzt.

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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1918. Denkmalsschmelze. Denkmalsschmelze. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-6735-E