In einem alten Garten

Resedaduft entschwebt im braunen Grün,
Geflimmer schauert auf den schönen Weiher,
Die Weiden stehn gehüllt in weiße Schleier
Darinnen Falter irre Kreise ziehn.
Verlassen sonnt sich die Terrasse dort,
Goldfische glitzern tief im Wasserspiegel,
Bisweilen schwimmen Wolken übern Hügel,
Und langsam gehn die Fremden wieder fort.
Die Lauben scheinen hell, da junge Frau'n
Am frühen Morgen hier vorbeigegangen,
Ihr Lachen blieb an kleinen Blättern hangen,
In goldenen Dünsten tanzt ein trunkener Faun.
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Notes
Erstdruck in: Salzburg. Ein literarisches Sammelwerk, hg. von den jungen Mitgliedern der Literatur- und Kunstgesellschaft »Pan«, Salzburg 1913.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Trakl, Georg. In einem alten Garten. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-582B-C