[99] Tyrol

Von der Höhe schaut mein Blick
Trunken in die grünen Thäler,
Sieht die hohen Felsenwände,
Weitgedehnte, hochgethürmte,
Wälder, rauschend, grün und dunkel,
Reben unten,
Und im hellen Licht ein Strom,
Der von Berg zu Berg hernieder springt,
Drunten spielt und klingt im Thal:
Rein der weite, blaue Himmel,
Und mein Aug' in Thränen trübe,
Denn zu schwach der Freude, dem Entzücken,
Kleidet sich die Lust in Klage,
Und die Thräne meldet mir
Daß ich noch Gefangner bin.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Tyrol. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5615-C