Soldatenlied

Auf Posten stand wohl ein junges Blut,
Dem war die allerschönste Frau Gräfin gut.
»Ich liege im seidenen Bette allein,
Ach liebster Soldat, du sollst bei mir sein!«
»Frau Gräfin, du sitzest auf hohem Thron,
Du tragst wohl eine güldene Kron',
Bei dir zu sein, das getrau' ich nicht,
In deine Kammer, da geh ich nicht.«
»In meine Kammer, da darfst du gehn,
Keine goldene Krone, die wirst du nicht sehn,
[715]
Ich zog wohl ab meine Strümpf' und Schuh',
Die goldene Krone, die legt' ich dazu.«
»Frau Gräfin, du prangest im Purpurgewand,
Den Gürtel schmücket ein schöner Demant.
Bei dir zu sein, das getrau' ich nicht,
In deine Kammer, da geh' ich nicht.«
»O daß mich der Liebste nicht hören mag!
Den Purpur trag' ich am hellen Tag,
Zu Nächten schmückt mich kein Edelgestein,
Du jung junger Schatz, komm wohl herein!«

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Krieg und Soldaten. Soldatenlied. Soldatenlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5177-D