[721] Christmette in Frankreich

Du stille Nacht,
Wie hast du Freude uns gebracht!
Wie war die fremde Kirche nicht
Mit einemmal so hell und licht!
Wie dehnte sich der Raum so weit!
Da lag in seiner Herrlichkeit
Das Vaterland.
Nicht wie es sonst vor Augen stand,
Ach, nur davon ein kleines Stück,
In dem sich uns das Erdenglück
Zusammendrängt. Ein stilles Haus
Im Heimatdorf. Es dringt heraus
Ein freundlich warmer Lichterschein.
Sie müssen wach zur Stunde sein
Und rüsten sich zum Kirchengang
Den tief verschneiten Weg entlang.
Wie man so neben ihnen geht,
In fernster Ferne noch versteht,
Was einer leis zum andern sagt
Und still nur mit den Augen fragt ...
Die Orgel schweigt. Das Lied ist aus,
Versunken sind nun Dorf und Haus,
Versunken, was am Heiligen Christ
So heimatlich gewesen ist.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Krieg und Soldaten. Christmette in Frankreich. Christmette in Frankreich. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4FE2-8