Gerhard Tersteegen
(1697–1769)

Biographie

1697

25. November: Gerhard Tersteegen wird in Moers geboren. Seine Eltern sind Anhänger des reformierten Pietismus.


1724

Er besucht das Gymnasium Adolfinum in seiner Heimatstadt, wo er vor allem Sprachen lernt. Er macht eine Ausbildung zum Kaufmann, dann zum Leinweber.

In dieser Zeit wird er von einer mystisch gestimmten Bruderschaft beeinflußt und unterzeichnet am Gründonnerstag desselben Jahres einen mit seinem eigenen Blut geschriebenen Vertrag, in dem er Jesus Christus Treue bis in den Tod schwört.

Im Bemühen, sein Versprechen einzulösen, entsagt Terseegen der Welt, um Raum und Ruhe für die Einkehr des Gottes zu haben.


1728

Er zieht als Wanderprediger und religiöser Schriftsteller umher. Als Führer der niederrheinischen Erweckungsbewegung widmet er sich nur noch der Erbauung der Seelen.

Tersteegen erledigt pastorale und diakonische Aufgaben: dazu gehören ärztliche Handreichungen und seelsorgerliche Beratungen. Er lebt in geistlichen, aber kirchlich ungebundenen Kommunitäten (Konventikel, Pilgerhütten) und widmet sich der schriftstellerischen Arbeit, vor allem Übersetzungen, aber auch eigene Prosa und Lieder. Sie zeichnen sich aus durch klare Formen, ein einfaches Metrum und eine in ihrer Metaphorik arme Sprache, die dem Stil von Angelus Silesius und Gottfried Arnold verwandt ist.


1729

Das »Geistliche Blumengärtlein inniger Seelen« (Frankfurt am Main, Leipzig) findet sofort weite Verbreitung.


1750

»Weg der Wahrheit die da ist nach der Gottseligkeit«, (Cleve).


1762

»Gedanken über eines Anonymi Buch, Vermischte Werke des Welt-Weisen zu Sansouci«.


1769

3. April: Tersteegen stirbt in Mülheim/Ruhr.

Posthum erscheint: »Zeugniß der Wahrheit, die da ist nach der Gottseligkeit« (in »Geistliche und Erbauliche Briefe über das Inwendige Leben«, Solingen 1773).


Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Biographie: Tersteegen, Gerhard. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4A61-1