16.

Seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Joh. 16, 33

So liegt denn nun der Feind durch deine Güte tot
Und macht mir ferner keine Not,
Die reine Liebe hat's erkämpfet
Und mit gewissem Sieg die falsche Lieb' gedämpfet.
[284]
Die heil'ge Gotteslieb' treibt andre Liebe weit,
Man fühlt den großen Unterscheid;
O Unbestand, man muß erblassen,
Kann ein undankbar' Herz die Liebe je verlassen!
Ich fürcht' nicht, daß die Lust ein neues Leben kriegt,
Du hast sie gar zu wohl besiegt,
Sie liegt zu deinen Füßen nieder,
Mein' Lieb', ich fürchte nicht, daß sie mich plage wieder.
Ich trete dir nur nach und innigst an dir kleb',
Ich folge dir, solang ich leb'.
Leid nicht, daß ich sei lau und träge,
Und spar auch nicht, mein Herr, an mir die treuen Schläge,
Bis ich geschmeidig, sanft und klein
Und dir recht werd' anständig sein!

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. 16. [So liegt denn nun der Feind durch deine Güte tot]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4A51-5