10.

Habe ich gesündigt, was tue ich dir damit, o du Menschenhüter? Hiob 7, 20.
Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Psalm 119, 132

Geh doch nicht weg, mein Bräutigam,
Ich hoff' in dich allein, mein Lamm;
Schau meinen Glauben, meine Schmerzen,
Laß deine Liebe sein gewogen meinem Herzen!
Flieh nicht, du siehst ja meine Pein,
Es kann kein Feu'r noch Qual mir so empfindlich sein,
Herr, straf mich nur nach deiner Strenge,
Es setzen deine Schläg' mich so nicht ins Gedränge!
[279]
Nein, Liebe, nein, ich kann's nicht sehn,
Daß du entfernest dich, – o bittres Von-mir-gehen! –
Ich will mein Leben lieber missen;
Es tut mir leid, kehr um, werd du mir nicht entrissen!
Pfui, meine Sünd', ich hass' sie bis zum Tod,
Schau nur mein Weh, mein tiefes Leiden!
Ich möcht' aus diesem Leben scheiden –
Doch nein, ich fürchte keine Not,
In größter Qual will ich vergnüget leben,
Mein Gott, mein Liebster, wenn du mir nur willst vergeben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Zweites Büchlein. Die heilige Liebe Gottes und die unheilige Naturliebe. 10. [Geh doch nicht weg, mein Bräutigam]. 10. [Geh doch nicht weg, mein Bräutigam]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4043-8