e.

Einmal ritt Anton Günther über das Land eines leibeigenen Meiers zur Helle im Kirchspiel Zwischenahn, den er längst persönlich kannte, und den er wegen seiner Redlichkeit und guten Wirtschaft wert hielt. Der Mann, welcher gerade pflügte und ein Paar vorzüglich schöner blaubunter Ochsen vor dem Pfluge hatte, begrüßte den Grafen freundlich. »Guten Tag, Jakob!« rief ihm der Graf zu, »du hast ein schönes Gespann Ochsen; gib mir die Ochsen, ich will dich dafür freigeben.« Jakob war nicht schnell mit der Annahme bei der Hand. »Ihr Gnaden«, sagte er und kratzte sich hinter den Ohren, »ich muß erst meine Frau fragen.« Am folgenden Morgen erschien Jakob mit den beiden Ochsen zu Oldenburg und eilte zu dem Grafen: »Gnädiger Herr, meine Frau ist damit zufrieden, die Ochsen stehen zu Befehle; lassen Sie nur den Freibrief schreiben.« »Jakob«, erwiderte der Graf bedenklich, »ich habe auch meine Frau gefragt, aus dem Handel kann nichts werden.« In Zwischenahn erzählt man, der Landmann sei der Besitzer der jetzt Hedemannschen Stelle zur Helle gewesen.


Vgl. v. Halem, Oldenbg. Gesch. II., S. 509.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Dritter Abschnitt. P. Anhang. 614. Graf Anton Günther (1603-1667). e. [Einmal ritt Anton Günther über das Land eines leibeigenen Meiers]. e. [Einmal ritt Anton Günther über das Land eines leibeigenen Meiers]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-37E1-D