c.

König Salomo hatte eine Katze, die war so wohl abgerichtet, daß sie ihm die Kerze hielt, wenn er schrieb. Darum wettete er einmal mit seinem Minister, daß die Lehre über die Natur gehe; der Minister aber sagte, Natur gehe über Lehre, sie wollten es einmal versuchen. Eines Abends, als die Katze dem König wieder beim Schreiben die Kerze hielt, ließ der Minister eine Maus über den Tisch laufen; da fing die Katze schon an, unruhig zu werden. Darauf ließ er noch eine Maus über den Tisch laufen, perdauz warf die Katze die Kerze weg und griff mit beiden Pfoten zu. Da hatte der Minister gewonnen. (Scharrel.) – Warum Hund, Katze und [147] Maus Feinde geworden: 374a. – Die Mythologie läßt den Wagen der Göttin Freya (Frau Holle), der Beschützerin des Hauses und der Ehe, von Katzen gezogen sein. Ihr Bote war der Storch. – Auf Fastnacht wurde bekanntlich früher einem Hahn der Kopf abgeschlagen. Im Kreise Berssenbrück war mit diesem Kopfabschlagen ein Katzenwerfen verbunden. Man warf mit einem Holzscheit nach einer auf einer Stange befestigten Tonne, in welcher eine Katze gefangen saß. Wer die Tonne durch einen Wurf zertrümmerte, wodurch das geängstigte Tier aus seinem Käfig befreit wurde, erhielt wie der Hahnenkönig einen Siegespreis. (Mitteilung des Hasegaugeschichtvereins, VII.)


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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. c. [König Salomo hatte eine Katze, die war so wohl abgerichtet, daß]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2342-E