[So fahre wohl, Venetia]

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So fahre wohl, Venetia,
Es donnert das Signal!
Die Woge spricht vom Märchenglanz
Mir ach! zum letztenmal!
Hab' treuen Dank, Du Meeresfee,
Für Deine reiche Huld,
Und, daß ich nicht vergessen kann –
Es war nicht Deine Schuld.
Schwarzäugige Venetianerin,
Die in der Gondel liegt,
Indes das prächtige Gelock
Im Wellenwinde fliegt,
Es spielt Dein Finger in der Flut,
Dein Auge flammt mich an –
Und wenn ich hier nicht glücklich war,
Du bist nicht schuld daran.
Glorreiche Kunst, die, perlengleich,
Im Meeresschoß gereift,
Prachtvolle Schwermut, fahre wohl,
Die hier so üppig träuft!
Wie reizend bist Du, Stern der See!
Aus Norden weht es kalt!
Wer hier Vergessen nicht gelernt,
Der lernt es nicht so bald!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Aus dem Nachlaß. Aus reiferer Zeit. Venedig. [So fahre wohl, Venetia]. [So fahre wohl, Venetia]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1F71-5