Der Dreidecker im Hafen
Im wellenlosen Hafensumpf,
Den nie die Brise frisch durchpfiff,
Liegt abgetakelt, träg' und stumpf
Das Hundertzehn-Kanonen-Schiff.
Es liegt ein schwertberaubter Held,
Im Kerker fault sein stolz' Gebein,
Sein Kupferharnisch bricht und fällt,
Und Moderfeuchte trieft hinein.
Sein Donner schweigt, sein Herz ist schwer,
Kein Banner flaggt ihm überm Haupt,
Es kommt kein Hauch vom toten Meer,
Der lebenslustig ihn umschnaubt.
Und um ihn her die Zwergenbrut,
Es legt sich Kutter, Sloop und Boot
Ihm unters Auge frech gemut,
Das aus der Stückpfort' dunkel droht. –
Fahr' wohl, verstümmelter Koloß,
Und sende dir in deinem Weh
Die Fei aus ihrem Wogenschloß
Den grünsten Traum der grünen See!