[125] Sommer

Mein Herz steht bis zum Hals in gelbem Erntelicht
wie unter Sommerhimmeln schnittbereites Land.
Bald läutet durch die Ebenen Sichelsang:
mein Blut lauscht tief mit Glück gesättigt
in den Mittagsbrand.
Kornkammern meines Lebens, lang verödet,
alle eure Tore sollen nun wie Schleusenflügel offen stehn,
Über euern Grund wird wie Meer
die goldne Flut der Garben gehn.

Notes
Erstdruck in: Die Aktion, Jg. 1913, Nr. 11 (12. März).
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Stadler, Ernst. Sommer. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-143B-8