[270] Zweisilbige Charade

Wie aus der Erde nachtumhülltem Schoos
Der junge Morgen jubelnd wird empfangen,
Wenn Hesperos in blauem Grund verglüht
Und Rosen auf den Silberwolken prangen;
So königlich trat aus des Chaos Nacht
Mein Erstes einst vom ew'gen Licht umflossen,
Im Jugendglanz mit hohem Reiz geschmückt,
Umhüllt vom Dufte zarter Blüthensprossen;
Und seitdem wälzt es sich mit starker Macht
Durch alle Räume bis zum Sternenkreise,
An ewigen Gesetzen der Natur
Hängt jede Angel im gewohnten Gleise.
Mein Zweites hat im Geisterreich den Rang
Vor allen Wesen der Natur empfangen,
Heil denen, die mit Kraft und Edelmuth
Und allem, was es sonst bezeichnet, prangen!
Das Ganze zeigt zwar meist den Höfling an,
Doch wird's in allen Zirkeln gern gesehen;
Wer's nicht ist, pflegt, so hochgelehrt er sey,
Vor Höhern doch beschämt oft dazustehen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Sommer, Elise. Gedichte. Gedichte. Zweisilbige Charade. Zweisilbige Charade. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0D9F-3