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Noch immer bleibt die Muse still bescheiden,
Wenn goldne Federn in ein Prunkgewand
Des Ruhmes dich mit stolzen Zügen kleiden,
In Schmuck, gewebt von aller Musen Hand.
Wo andre gute Worte schreiben, denk' ich
Gute Gedanken: wie ein Sakristan,
Zu jedem feinen Sang gewandter Geister schenk' ich
Mein armes ungelehrtes Amen dran.
Hör' ich dich loben, sag' ich: so ist's gut,
Ist wahr! – Zum höchsten Lob muß ich noch etwas schreiben:
Doch tu' ich's in Gedanken, deren Glut
Doch vorgeht, wie das Wort auch mag zurückebleiben.
So ehr' in jenem denn des Odems Pflicht,
Das Wort: in mir den Sinn, der schweigend Wahrheit spricht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 85. 85. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0CE1-4