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Wenn Erz, Stein, Erde, weite Meeresflut
Der trüben Sterblichkeit Gewalten weicht;
Wie mäße Schönheit sich mit solcher Wut,
Sie, deren Kraft der Blume Kräften gleicht?
O, wie soll Sommers honigsüßer Flor
Verwüsterischer Jahre Sturm bestehn,
Wenn weder Urgebirg noch Eisentor
So mächtig sind, dem Wandel zu entgehn?
Furchtbare Vorstellung! Wo soll vorm Sarge
Der Zeit ihr best Juwel gesichert sein?
Wer hält am schnellen Fuß zurück die arge?
Wer steuert ihren Schönheitsräuberein?
O, niemand: wird dies Wunder nicht gewährt,
Daß dunkle Tinte hell den Freund verklärt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 65. 65. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C9E-D