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Wie man die Eßlust reizt mit scharfen Brüh'n,
Wie, wenn wir reinigende Tränke nehmen,
Um unbekannten Übeln zu entfliehn,
Aus Krankheitsscheu zur Krankheit uns bequemen:
So legt' auch ich, von deiner Süße krank,
Die nimmer sättigt, mich auf bitt're Speisen.
Wohllebens voll hab ich, den zwar nichts zwang,
Mir etwas Dienliches hievon verheißen.
So fiel der Liebe Schlauheit, vorbedacht
Auf Übel, das nicht war, in wahre Sünden,
Und der Gesunde, krank durch Überfracht
Des Guten, wollt' im Übel Heilung finden.
Doch daran lern' ich und mir leuchtet ein:
Wer krank um dich ward, Gift muß Arznei ihm sein.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 118. 118. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C96-E