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Sei klug, wie grausam! Sprenge nicht die Pforte
Stummer Geduld mit allzu bitterm Hohn:
Damit mir Gram nicht Worte leih', und Worte
Dein unerweichtes Herz zu schildern drohn.
Sollt' ich dir raten, besser wär's, wo nicht
Zu lieben, doch mir Liebe vorzuheucheln;
Wie bangen Kranken, wenn das Auge bricht,
Die Ärzte noch mit Auferstehung schmeicheln.
Wenn ich verzweifeln müßte, würd' ich toll;
Und in der Tollheit könnt' ich dich verklagen:
Und diese Spottwelt ist so ränkevoll,
Daß tolle Lügen tollem Ohr behagen.
Dies meide! flieh Verleumdung, halte stet
Die Augen, wie auch weit dein stolzes Herz sich bläht.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 140. 140. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BFA-5