621. Das verlorne Ohr.

Mündlich.


Nicht weit von Gefrees an der Landstraße nach Münchberg ist ein Holz, da hat sich einst ein Student erschossen. Das Geld war ihm ausgegangen – so ging er voll Verzweiflung in den Wald und legte Hand an sich. Der Schuß hatte ihm das Haupt zerrissen. Als man ihn nun fand und auf den Wagen lud, da fehlte ihm das eine Ohr und konnte trotz alles Suchens doch nicht gefunden werden. So mußte man ihn ohne Ohr weiter schaffen. Seit dieser Zeit geht der Geist des Studenten im Holze herum und gar Mancher, der spät vorüberging, hörte es drinnen jämmerlich klagen: »Mein Ohr! – mein Ohr!«


Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. 621. Das verlorne Ohr. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F8FE-A