989. Das Teufelsthor zu Würzburg.

Mündlich. Würzb. Mundart durch Ruttor.


Dort neba dem Thor hat a mol vor Alters a Häfner gewohnt. Der hat in seiner Brennerei schreckli viel Unglick g'hatt. E mol sen en sei Häfa zersprunga, a anersmal hat sei G'schirr a tolla G'stalt ogenumma, und so hat er immerfort in sein G'schäft Pech g'hatt. Doa is er ungeheier zorni worn, und hat allemol g'flucht: »Doa sell aber glei der Teifel neischlag!« – Sei Frau hat en oft gemahnt, er sell doch nit so arg fluch, er weret's gewiß no so weit brenga, daß der Teifel kummet und en holet. Des hat aber Alles nix g'holfa. A mol hat er wieder so arg [55] g'flucht, weil en sei Häfa versprunga sen, und in den Augeblick is der Teifel doagewest, hat en Häfner bei'n Kreas derwischt, hat en sein Hals rumgedreaht, und is mit'n zu'n Thor dort nausg'fahr'n. Von den Häfner hat kee Mensch mehr was g'sena, und es Thor, wua er nausg'fahr'n is, hat mer von dera Zeit o es »Teifelsthor« g'hessa.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 989. Das Teufelsthor zu Würzburg. 989. Das Teufelsthor zu Würzburg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F78E-0