3.

Damit nun der Mond nicht Herr werde, fallen die Leute auf die Kniee und beten zum Ofen gewendet; sie schlagen mit Messern auf eine alte Pfanne oder eine Sengst = Sense, daß es klingt, wie man es macht, wenn die Bienen schwärmen. Dieser Gebrauch des Anschlagens gilt auch dann, wenn es sich darum handelt, umgehende Geister zu vertreiben. Dabey werden Brosamen und Palmen – als Opfer – in das Feuer geworfen. Man schließt die Fensterläden und hält die Kinder in der Stube. Neuenhammer.

Man soll zu dieser Zeit nicht essen, und in die Sonne, ehe sie sich verfinstert, bey Strafe der Erblindung, nicht schauen. Tiefenbach.

[55] An letzterem Orte gehen heut zu Tage noch die alten Leute vor Angst und Ahnung, es möchte ein grosses Unglück hereinbrechen, in die Kirche, um zu beten und so das Unglück abzuwenden.

Wie um Neuenhammer fallen auch zu Gefrees die Menschen auf die Kniee und beten, daß die Sonne Herr werde über den Mond und keine solche Finsterniß mehr komme, wie einmal, wo sie drey Tage lang dauerte.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. 3. [Damit nun der Mond nicht Herr werde, fallen die Leute auf die Kniee]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EBA9-F