II. Sudzauber.

Gar häufig wendet man den Sud- oder Siedzauber, Nordisch: seidr. an, um die Liebe oder Treue des geliebten Gegenstandes zu gewinnen.

Es wird dazu unter gewissen Sprüchen ein Stückgebrauchter Kleider oder Haar in einem neuen Geschirre gesotten, so kommt über die spröde Person plötzlich die Liebe mit solcher Gewalt, daß sie dahin laufen muß, wo die Liebe gesotten wird, und zwar um so schneller, je stärker das Wasser im Topfe wallt; und kann sie es nicht erlaufen, muß sie sich zu Tode rennen; kein Hinderniß auf dem Wege ist so stark, das nicht überwunden werden wollte.

1.

Erzähler dieses aus Tiefenbach arbeitete einst im Felde. Mit einem Male kam es ihm an, daß er nicht[131] mehr bleiben konnte, Alles liegen und stehen ließ, und vom Felde weg zu seiner Geliebten lief.

Diese gestand ihm dann, daß sie ihn hatte kommen lassen, indem sie ein Stückchen seiner Kleidung sott.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 29. Liebeszauber. 2. Sudzauber. 1. [Erzähler dieses aus Tiefenbach arbeitete einst im Felde. Mit einem]. 1. [Erzähler dieses aus Tiefenbach arbeitete einst im Felde. Mit einem]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EA30-7