Zweites

Die hellen Blitze hätten uns geblendet
Des Auges, das kein Nebel noch betrogen,
[200]
Wenn Anmut selbst den Umriß nicht gezogen,
Und jedes Lächeln um den Mund verschwendet.
Dem Himmel scheint der Mienen Spiel entwendet,
Das, wie Musik enteilt, auf schnellen Wogen,
Dem ird'schen Blicke oft zu rasch entflogen,
Eh' er dem Scherz die Freude nachgesendet.
Wer sieht den Mund nicht leise spottend fragen?
Wer wähnt, daß er dem Auge sich verhülle?
Wer möchte dieser Stirn nicht Kränze winden?
Ob sich nur Freude kindlich hier enthülle,
Ob zarte Geister neckend selbst sich plagen,
Darauf wird keiner wohl die Antwort finden.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Stimmen der Liebe. Bildnisse. Zweites. Zweites. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D8B7-E