Deutscher Sinn

Froh mit Freunden rasch gelebt,
Herz zu Herzen hingestrebt,
Von des Frühlings Lust getränkt,
Geistes Aug' in Geist versenkt,
Ist des Deutschen Sitt' und Art,
Die noch nie gewandelt ward.
Was in Kunst und Wissenschaft
Fremder Himmel Hohes schafft,
Ward von ihm alsbald erkannt,
Wuchs so mächt'ger seiner Hand.
Eines ihm Verderben bringt:
Wenn ihn fremde Sitte zwingt;
Eins empöret sein Gefühl:
Fremder Rechte loses Spiel;
Ewig bleiben die uns fern,
Ehr' und Freiheit unser Stern.

Notes
Erstdruck in: Dichter-Garten. erster Gang. Violen, hg. von Rostorf, Würzburg (Joseph Stahel) 1807.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Deutscher Sinn. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D822-9