[174] Die Küße

Des Freundes Zunge sprach zu der Geliebten Lippen:
Was ist's, das, mich zu bannen, euch bewegt?
Laßt mich nur Einmal euren Nektar nippen!
Ich bin ein Pfeil der keine Wunde schlägt.
Ich bin beredt, ich lisple Huldigungen,
Ich fleh' um Gunst und innigen Verein;
Und das vermag ich auch allein.
Doch das Gekose schwesterlicher Zungen,
Die, insgeheim, sich liebevoll umschlungen,
Wird überschwenglicher als alle Worte sein:
Es athmet Flammen und entzückte Pein.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Vermischte Gedichte. Die Küße. Die Küße. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D57A-0