[200] Sonett

Ein Knecht, hast für die Knechte du geschrieben;
Ein Samojede für die Samojeden.
Du möchtest gern Vernunft und Freiheit reden,
Doch ist dein eigner Geist leibeigen blieben.
Aus Ländern fort, in Städten umgetrieben.
Quousque tandem wirst du dich entblöden?
In Kneipen, Clubbs, Merkuren, deine schnöden
Unwürd'gen Merkelwürdigkeiten üben?
Dir ist es Freiheit, frei und frank zu klatschen;
Dir Charité, sie selbst noch auszumerkeln;
Genie, in Hennings Genius dich zu betten.
Kamst du nur darum von den fernen Letten,
Im Dreck der Menschheit überall zu patschen:
Rückkehr' ins Vaterland, um da zu ferkeln!
Journale, fürchtet Merkeln!
Merklich zeigt er verkleinernde Natur;
Schon ward Merkur durch ihn zum Merkelnur.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Epigramme und litterarische Scherze. An Garlieb Merkel. Sonett. Sonett. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D527-A