[363] Das Zeitalter

Grau, doch nicht weis' ist das Jahrhundert worden:
Ihm ist umsonst die Weltgeschicht' erschollen.
Noch thürmen sich im Strom des Eises Schollen,
Und heft'ger brausen Aeols wilde Horden.
Wird blindlings hin und her stets Mavors morden?
Wird stets das Glück sein Rad zertrümmernd rollen?
Gilt freches Wollen bloß, nie ernstes Sollen?
Und einigt Völker nur der Selbstsucht Orden?
Steigt niemals, die, wie jenes Greisen Töchter,
Verwegenheit und wilder Wahn zerfleischet,
Verjüngt die Menschheit aus den Zauberkeßeln?
So mag die Hoffnung, welche die Geschlechter
Mit Weissagungen goldner Zukunft täuschet,
Zu ew'ger Flucht Pandora's Urn' entfeßeln.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. Das Zeitalter. Das Zeitalter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D414-9