[201] An Kynosarges

Es hat mich wollen, werther Freund, bedunken,
Daß du bisher die Dinte müßen sparen,
Daß auch die Federn nicht geschnitten waren,
Weshalb dir fast die Autorschaft entsunken.
Doch da dein Ruf so herrlich schon gestunken,
Mußt du ihn auch hinfüro offenbaren.
Auf, kratze dich in deinen krausen Haaren,
Und wag' es, in dieß große Faß zu tunken!
Bald wirst du sehn Komödien draus erwachsen,
Burlesken und Roman' an's Licht gezogen,
Und Theorie'n und witzige Kritiken.
Mit dieser Schwanenfeder aus den Axen
Hebst du die Litt'ratur; der Foliobogen
Wird bald zum Schlachtfeld, wo die Merkel quiecken.

Notes
Erstdruck nach der Handschrift in vorliegender Sammlung (Leipzig 1846).
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. An Kynosarges. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D310-A