[344] Die Nebenbuhlerinnen

Zwei Schwestern lieb' ich, schwesterliche Schönen,
Die Einer hohen Mutter Züge tragen;
Nur andrer Heimat Wiege, wo sie lagen,
Konnt' in der Sitt' einander sie entwöhnen.
Sie feßeln mich mit ihrer Stimme Tönen,
Die zart und voll den Sinn der Rede sagen.
Wenn eine schweigt, muß ich vermißend klagen,
Und die ich höre, scheint mir werth zu krönen.
Ich streb', entzündet, ihnen nachzulallen,
Doch wie ein fernes Echo, matter, trüber,
Hauch' ich nur Lispeln in die rauhen Lüfte.
Wer kann den ölbekränzten Betis wallen
Durch deutsche Fluren heißen, und, herüber
Die Alpen, Welschlands Pomeranzendüfte?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. Die Nebenbuhlerinnen. Die Nebenbuhlerinnen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D18D-6