[246] [244]Einem jungen Freund,

als er sich der Weltweisheit widmete


Schwere Prüfungen mußte der griechische Jüngling bestehen,
Eh das Eleusische Haus nun den Bewährten empfing.
Bist du bereitet und reif, das Heiligtum zu betreten,
Wo den verdächtigen Schatz Pallas Athene verwahrt?
Weißt du schon, was deiner dort harrt? wie teuer du kaufest?
Daß du ein ungewiß Gut mit dem gewissen bezahlst?
Fühlst du dir Stärke genug, der Kämpfe schwersten zu kämpfen,
Wenn sich Verstand und Herz, Sinn und Gedanken entzwein,
Mut genug, mit des Zweifels unsterblicher Hydra zu ringen
Und dem Feind in dir selbst männlich entgegenzugehn,
Mit des Auges Gesundheit, des Herzens heiliger Unschuld
Zu entlarven den Trug, der dich als Wahrheit versucht?
Fliehe, bist du des Führers im eigenen Busen nicht sicher,
Fliehe den lockenden Rand, ehe der Schlund dich verschlingt.
Manche gingen nach Licht und stürzten in tiefere Nacht nur,
Sicher im Dämmerschein wandelt die Kindheit dahin.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schiller, Friedrich. Gedichte. Gedichte (1789-1805). Einem jungen Freund. Einem jungen Freund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-CCDA-A