Der Künstler

Buonarroti fing an, den Block zur Büste zu bilden,
Sah, es wurde nichts draus, Freunde, da ließ er ihn stehn.
Als ein wahrer Narziß besorgest du Karikaturen,
Stehst und beäugelst mit Lust immer aufs neue dem Bild.
Euch verkümmerte man das Allgemeine des Titels;
Allgemeinen Gehalt, Freunde, gewähret uns nun.
Saget, wann nützt mein Gedicht, o Musen? – Wenn es den Edlen
Weckt in dem Augenblick, wenn er sich selber vergißt.
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Ob ein Mensch gewohnt ist, mit rechtlichen Menschen zu leben,
Ob er ein Gänsehirt ist, seht ihr beim ersten Blick.
Welch ein ästhetischer Kram rhapsodischen Denkens und Wissens!
Schiene nur Phöbus darein, flöß es wie Butter hinweg.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schiller, Friedrich. Der Künstler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-CC4D-8