Der Gegner

Neu ist der Einfall doch nicht, man hat ja selber den höchsten,
Einzigsten, reinsten Begriff Gottes in Teile geteilt.
Redet, Lumpen, lumpig von mir, doch saget: »Es war ihm
Ernst!«, und redet sodann, Lumpen ihr, lumpig von mir.
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»Geh doch! Sein Leben ist keusch.« Das möchten wir gerne ihm lassen,
Aber die lustigste Kunst ist nur bei ihm nicht jokos.
Giebichensteiner, sei auch persönlich in deinen Satiren,
Deine leid'ge Person tritt doch am stärksten hervor.
Als man ihn traf, den Esel, da schlug er aus, doch das macht ihn
Nicht zum Pferde. Nicht wird, den er auch träfe, ihm gleich.
Freilich laufe wer nackt als ungestümer Lupercus,
Aber mit falschem Bart prangst in der Kutte du nur.
Sag mir, wo ist denn die Klicke? »Da drüben ist sie beim Nachbar.«
Frag ich den Nachbar, er sagt, hüben sei sie bei dir.
Einen Tyrannen zu hassen vermögen auch knechtische Seelen,
Nur wer die Tyrannei hasset, ist edel und groß.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schiller, Friedrich. Gedichte. (Xenien und Votivtafeln). [Xenien und Votivtafeln aus dem Nachlaß]. Der Gegner. Der Gegner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-CB45-F