[238] Mariä Himmelfahrt

Darf ich diesem Thal entschweben?
Sel'ger Flug und sel'ger Lauf!
Himmelan mein Herz, mein Leben,
Himmelan zu Gott hinauf!
Ganz verschwinden, ganz versinken
Will ich in dem heitern Blau,
Strom des Lichts, ich will dich trinken,
Sei willkommen, Friedensau'!
Sohn der Wonnen, Sohn der Schmerzen,
Sel'ger Hoffnung theures Pfand,
Ruhtest zweimal mir am Herzen,
Jetzo reichst du mir die Hand.
Durch die Wolken will ich wallen
Hin zu dir, mein süßes Glück,
Alle Ketten sind gefallen,
Ewig leuchtet mir dein Blick.
Laß mich ruhn an deinen Wunden,
Sonnen mich in deinem Glanz!
Schmerzen, die ich dort gefunden,
Werden hier zum Siegeskranz.
Deine Schätze will ich spenden,
Deines Blutes heil'gen Hort,
Segen von den theuren Händen,
Die der bittre Schmerz durchbohrt.
Weicht ihr Engel mit der Krone,
Die ihr mir entgegen tragt!
Ob ich auch im Himmel wohne,
Ewig bin ich Gottes Magd.
Weht und spielt ihr süßen Düfte,
Lilien, blühet um mein Grab,
Engelsboten, Liebeslüfte,
Traget meinen Gruß hinab!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Dritte Abtheilung. Glauben. Mariä Himmelfahrt. Mariä Himmelfahrt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C42A-9