3. Der Garten

In den Garten muß ich blicken,
In das frische stille Grün,
Tausend Wünsche muß ich schicken
Fernhin wo die Schwalben ziehn.
Fliegt nur mit den Morgenwinden,
Mit den Wolken flieget fort,
Eure Heimat sollt ihr finden,
Lieben Wünsche, Ziel und Ort.
Rückwärts will ja nicht mein Sehnen,
Nimmer in die Eitelkeit;
Diese Seufzer, diese Thränen
Gelten keinem Erdenleid.
Ueber Wolken, über Sterne
Aufwärts, aufwärts, himmelwärts,
Neubelebt, in sel'ger Ferne
Sink' ich an das große Herz!
Wo die Wunden nicht mehr drücken,
Wo das Heer der Wünsche schweigt,
Und zu mir mit süßen Blicken
Sich die ew'ge Liebe neigt.
Aus den Wipfeln will es steigen
Mein geliebtes Wunderbild,
Nach des Gartens grünen Zweigen
Blick' ich still und lusterfüllt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Erste Abtheilung. Leben und Liebe. Häusliches Stillleben. 3. Der Garten. 3. Der Garten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C31B-4