246. Die wandernde Seele.

Nach dem Volksglauben verläßt die Seele den Körper eines Träumenden und begibt sich an den Ort, wovon dem Schlafenden träumt. Einst hüteten Jungen aus Roringen auf dem Pfingstanger die Pferde; bei dieser Gelegenheit schlief einer von ihnen ein. Als er schlief, bemerkten die anderen, wie ein schattenartiges Wesen in Gestalt einer Maus aus seinem Munde hervorkroch. Diese Maus lief (schwebte) fort und in einen da liegenden Pferdeschädel hinein, aus dem sie bald durch die Naslöcher, bald [237] durch die Augenhöhlen, bald sonstwo durch ein Loch sah. Endlich kehrte die Maus zu dem Körper des Schlafenden zurück und schlüpfte wieder durch den Mund hinein. Als der Junge erwachte, erzählte er den anderen: er habe einen merkwürdigen Traum gehabt, es habe ihm nämlich geträumt, er sei in einem prächtigen Schlosse gewesen und habe zu allen Fenstern hinausgesehen.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 246. Die wandernde Seele. 246. Die wandernde Seele. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BF51-5